Oberoesterreich - Land und Volk
Industriehalle Ist es also ein Wunder, wenn in sol1:h gesegneter Landschaft die Kunst in allen Formen ihr< erlauchten Geister schuf? Die „Meistersinger" hatten hier ihre er~te „Schule", Heinrich von Ofterdingen, der „Heini von Steyr" genannt, sang im Schlott der Traungauer seine Minnelieder, Alexander Julius Schindler (,.Julius von der Traun" ) , der letzte „Pfleger", schuf hier seine Werke, die Wiege des Sängers der travestierten Aeneis, Alois Blumauer, stand in Steyr, und die große Romanschriftstellerin E n r i ca von H an de 1-M a z z et t i wohnte lange Zeit in der Eisenstadt, wo sie ihre Stoffe zur „armen Margaret", .,Stephana Schwerdtner" und anderen Seelengemälden fand. Dafi die oberösterreichische Mundartdichtung hier zur Blüte kommen mufite, ist nicht verwunderlich. Wer denkt nicht an den gemütstiefen Alpensänger Anton Schosser aus Losenstein und Josef Moser aus Klaus, die am uralten wunderschönen Steyrer Friedhof eng beisammen ruhn? An Norbert P urschka aus Waldneukirchen und Karl Adam Kaltenbrunner aus Enns. Die jetzt schaffenden Mundartdichter sind im „Bund oherösterreichischer Mundartdichter" vereinigt. (Jahrbuch „Hoamat– gsang", herausgegeben von Gregor Goldhacher und Karl Mayer.) Der Liederfürst Franz Schubert weilte oft in Steyr (Gedenktafel am Stadtplatz); er .kannte die tausendjährige Linde in der „Steinwand"; sein erster Liedersänger Johann Michael Yogi ist in Steyr geboren (Gedenktafel in der H aratzmüllerstrafie) und B ruck n er meisterte oft und oft die herrliche Orgel in der Stadt– pfarrkirche. H ier ist auch die Geburtsstätte des berühmten Begründers des Maschinenbaues J o h a n n R e d t e n b a c h e r (Gedenktafel· am Stadtplatz) und des genialen W affenindustriellen J o s e f W e r n d I sowie das schöne Heim des überall durch seine Kunst bekannten Stahlschnittmeisters Mich a e I BI ü m e I h u her. Die alte Geschichte Steyrs wurde in grofiangelegten Werken nieder- 13 Ob.-öst. 1 193
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