Oberösterreichische Weistümer

82 Herrschaft Klaus [4S.] Auch mer haben di hausgenossen ain recht; wer si beklagt mit recht, so sind si schuldig ain klagwandl drei semel und drei phening. Ob ain phleger zürnen weit und weit in nicht hinein lassen, so sol er auf dem thor nidersizen und sol schauen, wo er die ain semel am leichtisten gewinnen müg; 5 da sol er mit dem finger hineingreifen und sol si aushollen und sol die essen als vil er der mag. Ist dann ein herber hund da, dem sol er auch geben, das er in mit lieb von dem hauß lass geen, und sol die übrigen zwo semel nemen und die lär rinten und sol die haben an den ring und ist auch ainem phleger umb das klagwandl nichts mer schuldig. 10 [49.] Item auch mer habent die armen leut ain gerechtigkait in der herrschaft zu Klaus, das er sol ausgeen zu sand Jörgentag mit ainem feur und mit ainer haken und sol räumen und prennen in seiner waid und viechez an der vorsst schaden und ist auch davon niemands nichts schuldig, weder herm noch vorsstern. Wer aber, das das feur verer kam,das es zu schaden 15 kam,es wär nachtpaurn oder vorsten: ist es ainem nachbaurn, so sol er gen zu dem nachbaurn und sol im das widerkern und entnemen; wer es aber an den vorsstn, so sol er gen zu dem vorsster und sol in pitten, das er gee mit im zu dem phleger,und sol den phleger bitten,das er in genediglich davon komen laß. Ob er aber das alles nicht thet, so ist er schuldig das wandl5 äf 60 .5;, 20 die 5 thl dem phleger und die 60 .Sj dem vorsster®®). [50.] Es haben auch mer di armen leut ain gerechtigkait, das er sol gen zu dem forsster umb ain prantstauden; der vorsster sol auch ims derlauben; und ist darumb niemand nichts zu geben schuldig. [51.] Die hausgenossen haben auch ain gerechtigkait, das si süllen sla25 eben pretholz, zimerholz, zaunholz und wes si bedürfen zu irer behausung, und ist auch darumb niemand nichts schiddig und sol auch das thuen mit ains vorsster willen und wissen. Und wer das nicht ausbrächt in dem dritten saft, der ist schuldig des wandels 5^^ dem phleger und di 60 dem vorsster. 30 [52.] Es sollen auch die hausgenossen machen die planken, und ein phleger sol haben die stanthner und ridl, das soll ain phleger thun mit seinem gutt, und die planken sollen anslahen die zwai ambt: das Gleinkerambt und das Eabennbergerambt®®), baide gelegen in Windisch Gärstner phar. Und wan das ain phleger pieten lest, und als oft ainer nicht kam aus den zwaien 35 ambtern, so ist er schuldig des wandls dem phleger zu Klaus 60 .5). [53.] So seind auch die hausgenossen schuldig, das si sollen zimerholz bringen, was nodtürftig sei zu dem gesloß am'») Klaus. [54.] Auch seind die hausgenossen schuldig, das si sollen bringen dachholz, es sei schintl oder pretter. Das sol in ain phleger antworten auf di 40 Sennglhueb in di preterstat mit seinem Ion und guet, so sollen es die hausgenossen nemen und sollen es antworten zu dem geschloß gen Klaus. [55.] Es haben auch di hausgenossen die gerechtigkait, wan ain hausgenoss abschaidt von der phleg zu Klaus und vert hinder den künig, so ist er schuldig ze abfart als vil phening, als er von seinem guet zu dienst geit 45 zu unser Frauentag der dienstzeit. Wär aber, das er fuer hinder ain andere herrschaft hinaus,so sol er Sebalden von der herrschaft, als landsrecht ist: ®®) In B Artikel Nr. 49 und 60 durchgestrichen ®») B Babmbergerambt '») B gen, C gein

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