Oberösterreichische Weistümer

Uli. Rechte der Herrschaft(1498) 81 [40.] Und wan di prugk nun geslagen ist, so sollen die landshueber di prugk besträen zwier in dem jar, zu der quottember zu den phingsten und®i)zu der quottember im herbst; darumb seind si frei®), was si bedürfen in Ire heuser, ausgenomen das salz. War aber, das si roß, ochßen oder küe kaufeten und inner einem monnet hingeben,so waren si schuldig dem phleger 5 davon die maut®^)*). [41.] Es haben auch die Geßwentner'®), die sechzehen güeter, ain gemain von der Gmundtaw hinz in die Stüel, das in darinn niemant ze. kriegen noch ze reden hat gethan — weder herrn noch vorsster —,dann ausgenomen den grossen fuess des wiltprät und auch di grabenhasen und lo die pein, daß ist inn darinn heraußgezogen®®). [42.] Auch mer habent die Geswentner ain gerechtigkait hinauf gelegen an den Tanperg vor Iren gründen, als das regenwasser hereinsagt; das das ir urbarliche gerechtigkait ist, und wer inn das also ze krieg wolt thun oder darein reden, das sollen si bringen an ain phleger, und das sol inen 15 dann der phleger wenden als ain herr den seinen. [43.] Es sein auch Gswenntner und Stodrer schuldig ir zwainzigdrei hoffert in dem jar ainem phleger zu Klaus in drein rassten, so sol er in auch sagen vor an dem dritten tag. Und es sol auch kainer aufgebebt werden in der herrschaft in dreien rast wegs an ze red sezen; wer aber, das ainer auf- 20 gehebt wurd und ze red gesezt, so sol in ain phleger muessig machen;er mag auch darumb ain andren aufhalten und bei im gehalten als lang, unz das im der sein muessig werdt. Und wann si di hoffert nun bringen, so ist ein phleger schuldig ir zehen ain suppen und ain kandl wein. [44f] So habent auch die armen leut") ain gerechtigkait, all di in der 25 herrschaft zu Klaus sind, die seind auch zu Steir mautfrei mit allem dem, das si fuerent oder handeln. [45f] Es habent auch die armen leut in der herrschaft zu Klaus die gerechtigkait, ob ein wiert abget mit dem todt, so ist die frau dem phleger schuldig ain sterbhaubt. Hat si ochsen, so sol si den bessern behalten und 30 den andern dem herrn geben. Hat si aber küe, so sol si die pesste behalten und sol die ander dem phleger geben. Darzue sol dann ain phleger senden seinen ambtman, das er im das einnem — es sein ochsen oder küe —,und darumb hat ain frau ir bessterecht, und der phleger sol der frauen darumb leichen. 35 [46f] Wer dann ain guet besteet in der herrschaft,der ist dem ambtman davon schuldig 10 .5)®®). [47.] Wer auch ain guet besteet in der herrschaft®®), der geit als vil ze anlait, als man phening dient vom guet zu unser Frauentag der dienstzeit, ausgenomen di drei swaig in dem Eybennperg: wer die besteet, da geit ainer 4o 32 .S)®'). ®i)zu der quottember...und f.C ®®)Die beiden folgenden Artikel Nr.41 und Nr.42 f. C ®®) B Gschwentner ®'') Dieser Artikel in B durchgestrichen ®®) Dieser Artikel in B durchgestrichen ")B fh. Klaus ®') In C fehlen die folgenden drei Artikel(Nr.48, 49,60). ®) Und wan...frei]Dann so seind die landhueber schuldig, die pruggen zu besträen, darumben dann sie die landhueber wie auch die schermbleut in der maut frei sein. ') dem phleger... maut]der herrschaft davon die maut zu geben. ") armen leut]underthaimen zu Clauß 6 österr. Weistümer XIII/2. 45

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