Oberösterreichische Weistümer

66 Kirchdorf Zu relit sphrich ich, welher über diese obenente artigkl in ainem oder mer darwider handläd, darüber pegriffen oder des genuegsamb peweist murt, ist er vervalen der grundhershaft das frävelwandl, demb rihter das wandl, der purgershaft di pesserrimg, und den shaden, den er peweist, abzu5 tragen shuldig. Und was ime van landgerihtz wögen daraus erstuende, sole derselb auf seinen costen an alen endgelt gemaines marktz aussteen'). 24. Fragt, wann ainemb purger sein guet haimblichen austragn wirtt, und ein ander der kaufts, des er peweist wurt, was der meinemb genädigen herm und seinemb geriht darumben schuldig sei? 10 Zu reht sphrich ich, wen ainen sein gued — es gescheh durch weih, künder,eholten —ausser seines vorwissen haimblihen austragen wird,und ein ander der kauftz, und der darüber peweist wurt, ist er der grundhershaft das fravelwandl, dem rihter sein wandl, der purgershaft die pösserrung [schuldig]. 25. Fragt, wenn ainer phelzer abschlueg oder felber verderbet oder 15 aber stümbelt, was der meinemb genädigen herrn und seinemb geriht da rumben schuldig sei? Zu reht sphrich ich, wer über disen verlesen artigkl in ainemb oder mer darwider händläd, haig oder shlaht, obspämb ausgrüeb und verderbed, ist der grundhershaft das frävelwandl,dem rihter sein wandl, der purgershaft 20 di pesserrung [schuldig], 26. Fragt, wenn ain paumb auf aines andern grund oder hoffstadt stuendt, und geshäh ainemb andern auf seinemb grund damit shaden, was darumben reht sei? Zu reht sphrich ich, wen ain paumb auf aines andern grund oder hoff25 Stadt stuend, und geshäh ainem anderm auf seinemb grund damid shaden, sol der ander zu dem geen, des der grund ist,ime solhen shaden anzaigen und pitten, ime den shaden zu wendn. Tuetz der niht, had er maht, mit ainer gemainerm handhagken auf ain phluegsgereder maht zu steen, und was er gelengen mah,sol er abhauen und zu dem stamb hinzue werfen. Wen er solhs 30 thued, ist er niemantz nihtz darumben shuldig. 27. Fragt,wann ain purger van meinemb genädigen herrn und seinemb gericht nich redlich abshiedt und nambe ime ainen andern herrn für, was er darumben meinemb genädigen herrn unt seinemb gericht darumben shuldig sein, oder was darumben reht sei? 35 Zu reht sphrich ich, wen ain purger von der grundherschaft und seinemb geriht niht redlih abschaid und nämb ime ainen andern fuer, und wo inne darüber der rihter pei was oder wölhem herrn pedridt, hat er ime den maht als seinen unterthan an der seiten hinwegk zu nemben und stroffen als ainen aidlosen, und der rehten band, damid er den aid geshworn,[soH] er 40 vervaUen sein. 28. Fragt, wan ainer am kind oder dienstpotten in seinemb prodt hett, der sich an ainen andern herrn vogt, daraus meinemb genädigen herrn seinemb gericht unt Unterthannen nahtl unt shadn ging, was darumben reht sei? 45 °) A spät. Zusatz in der rechten oheren Blatteclce am montag nach st. Phillips tag gehörig

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