Oberösterreichische Weistümer

//Z. Markt (1550) 63 rihter nah dem tatter greifen, damid di sahen zu straff geprallt werd; wen es sih in solhen faln zuetrüeg, das ain anrüefung peschaht, sol di vergüetung gegen dem rihter pescheen mit 32 81 ,3), und gescheh nah erfündung, was pilih und reht ist. 6. Fragt, ob ain markrichter amen purger van notturft wögen an- 5 rueft, und er weit ime nicht gehorsamb sein, was der meinemb genädigen herrn und seinemb gericht darumben shuldig sein? Zu reht sphrich ich, wen der rihter ainen purger und unterthan in solhen notten anruefed,ime kain hilf oder peistand tain wolt,ist er der grundobrikaid das iiä,Yel[wandlY), dem rihter sein wandl, der purgerschaft pesser- lo rung. Und wolher den markrüiter also in solhn nötten sah, solt er ime an ales auffadern zu hilf springn und ainen peistand tain helfn. 7. Fragt, ob ainer ainemb mit gewörter hant fräfflich under seine dahtrophen lauft, was der meinemb genädigen herrn und seinemb gericht darumben schuldig sein? 15 Zu reht sphrich ich, wen es sih zuetregk, das ainer dem andern mit gewerter hand under di dahtropfen nahkümbt, ist der tätter der grundobrikaid®) das frävelwandl, dem rÖiter das wandl, der purgerschaft pesserung, und die schaden, die er in dem haus peweist, sole di nah gelegenhaid abzutragn shuldig sein. 20 8. Fragt, wie lang ain purger oder purgerin ain parsaun, mann oder frauen,in ieremb haus halten soll,die nihtin aines markrichter versprehn seind? Zu reht sphrich ich, das ain purger oder purgerin ain solhe parsan niht lenger pis an dritten tag aufhaltn sol®); ob ers aus frävendliher weis lenger pehielt, ist er das frävelwandl, dem rihter sein wandl, der purgershaft 25 pesserrung; und was diselb parsan nahtl und shaden peweist, ist derselb, der di person') aufhelt, solhe shäden abzutragen shuldig. 9. Fragt, ob ain feur aus aines purgers haus auskämb,er oder aber di seinigen peshriern das niht, was der meinemb genädigen herrn und seinemb gericht, auch der purgerschaft darumben shuldig ist? 30 Zu reht sphrich ich, wen ain feur aus aines purgers haus auskämb, so sole derselb oder seine ehalten das offendlich auf freiem mark zum dritten mal offendlich peschreien, das man helf retten, und wen derselb treulihen retten hilft, ist er leib und gued siher und niemantz nihtz shuldig. Ob er seinem gued wolt zuelaufn und das das feur uberhand nämb und seinen 35 frümben petrahten, das augenscheindlih [ist], ist er leib und gued vervalen. 10. Fragt, wann man phenwart gen markt pringt — es sei, was da wöl für phenwart — wo man die hinpringen und imb mark fail haben soll? Zu reht sphrich ich, wen ainer sein gattumb gen mark pringt, es sei, was es wöl,dasselb zu verkaufen,sol ers pringn ein di fier marh:zumb ersten 40 zum Jacob Thwenger an das egk, zum andern pei der kapein, zumb drittn zumb Weispögken an das egk,zum fierten pei des Lashueber haus®); und sol ain ieder ausser der fier marh nihtz kaufen,sunder in di obenenten 4 marh pringen lassen. ®) Ä spät. Zusatz 5 fl 72 .Si ®) der grundobrikaid]B zu gemeines markts 45 pussen ®) A spät. Zusatz fh., dergleichen,so kinder und ehehalten aufhelt. ')Ä von spät. Hand karr, aus purgerschaft ®) Avon spät. Hand geändertin WoU Enzinger, Hans Enzinger, Martin ftantmüllner, Abraham Pimbser

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2