Oberösterreichische Weistümer

III. Aigen Ällluming (vor 1621) 55 am maiitag nach Philippi Jacobi oder aber auch einen andern der herrschaft gelegnen tag in des Huebers garten alda gehalten und besessen.Der ambtman daselbst sitzt in der schranen und thuet die umbfrag. Frag. 1. Ich frag, ob es heut an tag und zeit, die schrann zu besitzen und die 5 rechten zu bekennen? Antwort: Eß ist heut der tag, weil und zeit, die schran zu besitzen und die rechten [zu] bekennen, wie von alter herkomen ist. 2. Ob man ain anclaget in der schran, und der in die schran gehört, ob man in nit daraus nemben mueß? to Antwort: Wer in der schran beclagt wierdt und in die schran gehört, den mag man nit billich aus der schran nemben und soll in der schran antworten [nach] der schran rechten. 3. Wer dingmessig wierdt in der schran umb sprüch, wo der hin dingen soll? Antwort: Welicher der ist, der tingmessig in der schran wierdt, der soll dingen für die grundherrschaft; daselbst soll das urthail erledigt wider bracht werden in die schran, und soll darnach geschechen, was recht ist. 4. Wann ainer dingmessig wierdt umb grund oder poden, wo der hindingen solle? 20 Antwort: Welcher dingmessig wierdt umb grund und poden in die schran, der soll dingen für dem rechten grundherrn, daselbs das urthail erledigt herwider bracht werden soll in die schran. Darnach soll beschechen, was recht ist. 5. Welcher in der freihait ficht, eß sei ein iner oder ausser, waß er 25 darumben schuldig ist? Antwort: Welcher der ist und ficht in der freihait, so soll ine die herrschaft zu iren banden nemben und straffen umbs wandl per sechzig [.Sj] und fünf pfund pfening. 6. Wan sich in dem aign Alhambing ain feur bei ainem erhueb und 30 auskembe, was recht wer? Antwort: Wann sich ain feur erhebt bei ainem, welcher der ist, der soll drei schrai thuen, das sein nachher austrag; thuet er dasselbig, so hat er drei tag freihait; thuet er aber das nit, so soll in die herrschaft zu iren banden nemben und soll in straffen, wie's stat an im findt. 35 7. Wann ainer panfridt hat und dieselben nit gefridt sein, waß er darumben schuldig sei? Antwort: Ain pandzaun soll beim fridt bleiben winter und sommer; und wer den panfridt nit helt bei rechtem fridt, der ist der herrschaft zu wandl verfallen 60 und 5 iSil St und dem andern sein schaden zu bezallen. 40 8. Wan ainer felber stieß oder sonst andern mit paumb in ain r chtigs march, waß darumb recht sei? Antwort: Wenn ainer felber oder andern mit paumb stössen will, der soll si stossen auf sein grund dreier schuech weit vom zäun. Und welcher das nit thät, der war der herrschaft zu wandl verfallen 60 und b St ■ Kam 45 aber ainer und schlueg derselbigen ain ab, der wer der herrschaft zu wandl auch verfallen 60 und b üii St, dem andern sein schaden wider zu keren.

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