52 Herrschaft Gschwendt 22. Und da sich ain auflaufim markt erhueb,es wer bei tag oder nacht, und der richter anruefent, ime darinen hülf und beistand zu thun, welicher das beer und nit thet, was darumben recht sei? Antwort: Wider solche, die sich in dergleichen begebenden fahlen 5 nit gehorsamb einstellen, solle gleichmässige straff—andern zum exempel—, wie obbestimbt, exequirt werden. 23. Der allmächtige Gott wöll uns all gnedig behüeten; wan sich ein feur bei einem im markt — eß war bei tag oder nacht — erhueb, wie sich dieselben persohnen verhalten sollen? 10 Antwort: Wo nit muetwilliger und vorsezlicher prand verursacht wierdet, soll die persohn — burger oder handwerchsman — ohne flucht freien fueß halten; wo aber in gefehrlicher feurstatt oder hinlessigkeit dergleichen not entsteht, ist er allen schaden mit leib und guet zu erstatten schuldig. 24. Wann ainer ainem bei nächtlicher weil an sein haus geht und daran 15 lossent, was darumben recht sei? Antwort: Die sich solches understehen und nächtlicher weil an heüsern stehen und losen, die sein in der obrigkait straff. 25. Wann ainer ainem aus seinen hauß heraus fordert und gibt ime verpottne wort, was darumben recht sei? 20 Antwort: Dann auch, wenn ainer den andern fordert und gibt ihm verbottne wort, ist er demselben in abtrag erkent und in der obrigkait straff gefallen«). 26. Wan einer dem andern auf sein treu und ehr redt und haist ihne — reverendo ze melden — ain schelbm oder diep, was darumben recht sei? 25 Antwort: Welcher ainer dem andern auf sein treu und ehr redt und schilt, der ist ebemessig den belaidigten abtrag ze thain [schuldig] und [in] der obrigkait straff nach gefallen. 27. Wann ainer zum andern sprach hat und wil darumben nit clagen und sein selbs richter sein, was darumben recht sei? 30 Antwort: Da ainer nit clagt und sein selbs richter sein wolt,ist solcher dem beschwärten abtrag ze laisten, und die bestraffung am gericht bevor behalten. 28. Welcher sein handwerch felscht und nit recht arbeiten will, was darumben recht sei? 35 Antwort: Wo ain solcher betreten wuerd, der soll vom handwerch gschafft und nimer zueglassen werden und gestraft nach der obrigkait gefallen. 29. Wann die pecken nit pachen,wie es in andern Stetten und märkten preüchig, was darumben recht sei? Antwort: Welche dasselb der Ordnung nach nit pachen, die sollen 40 durch die obrigkait am leib und guet gestraft werden. 30. Welcher inleit hat und ausserhalb der obrigkait aufhelt und die der obrigkait nit zuegesagt, was darumben recht sei? Antwort: Die, so inleit haben, sollen sich inner 14 tagen zuesagen; beschiechts nit: nach notturft straffen. Es soll auch kainer kain frembde 45 streichende persohn über nacht behalten, sondern sol solches dem richter anzaigen. «) B wiederholt irrtümlich die Frage, statt die Antwort zu
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