Oberösterreichische Weistümer

II. MaM Neuhofen an der Krems (1621) 51 Antwort: Ein solcher frevendlicher polterer, der aus unrueb hiedurch ohn ursach seinen negsten so fürsezlich schaden thuet, sol, wie obgehört, mit andere an ihm ain abscheuch tragen, umb das groß wandl gestraft werden. 13.®) Wie sich der pauman halten soll, wann er gehn acker fert und ansäen will? Antwort: Derselb pauman soll nit allain das getraid zum anpaun, so woU auch den fridt, mit im und andern nit schaden beschiecht, alspald bei sich am rucken tragen. 14. Wie lang ainer dem andern fridten soll, wan man an parn schneidt? Antwort: Es soll kainer in das feld schlagen, bis alle frücht daraus lo komen, damit niemand schaden beschech; welcher über diß verbott darein schlagen wierdt, der soll durch die obrigkait auf derselben wolgefallen ge straft werden. 15. Welcher an ein andern sein erdreich aufschart und weckfüert, was darumben recht sei? 15 Antwort: Ain solcher mensch, der seinem negsten das sein also gwalthatig entfüert, der soll unableßlich umb das groß wandl gestraft werden. 16. Welcher ainer dem andern sein Wässerung nimbt und nit rinnen lassen will, wie es von alter herkommen? Antwort: Welcher seinem negsten sein Wässerung von seinen gründen 20 wider alts herkomen abkert, der sol durch das gricht umb 5 fl 2 ß gestraft werden. 17. Welcher dem andern march verkert oder ausgrebt, auch rain hinert^), waß darumben recht sei? Antwort: Welcher dem andern march verkert oder ausgrebt, auch 25 rain hinert®), der ist dem beschwerten den abtrag ze laisten und in der obrig kait straf umb das groß wandl. 18. Wellicher sein guet oder behausung nit stiftlich und peülich helt, was darumben recht sei? Antwort: Welcher sein guet oder behausung nit stift- und peülich helt, 30 der sol zustiften und mit der obrigkait umb das abpau abkomen. 19. Wellicher den dienst zu rechter zeit nit gibt, was darumben recht sei? Antwort: Wo dasselb beschiecht und versitzt aber die ordenlich dienstzeit drei vierzechen tag, sol die obrigkait das guet einziechen und stet als- 35 dann die straff auf gnadt. 20. Wann sich ein guet, behausung oder grundstuck verwandelt und komen in vierzehen tagen und zaigens der obrigkait nit an und nemen das nit in gebüerlicher zeit von herrn banden, was darumben recht sei? Antwort: Welcher sich also ungehorsamb erzeigt und sich bei der 40 obrigkait nit anmeld, der ist in der obrigkait straff. 21. Wann der richter von wegen unsers genedigen herrn gschäft, und wil darumb nit geben, was darumben recht sei? Antwort: Ebenmäßig die sich gegen dem herrn richter auf unsers gnedigen herrn bevelch ungehorsamb erzaigt, sol gestraft werden an leib 45 und guet. ®) DieZahl12 ist in der Es.irrtümlich übersprungen. *)B heiert ®)AB einert

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2