Oberösterreichische Weistümer

II. Markt Neuhofen an der Krems (1621) 49 Art. 57= Traun, Art. 36. [55.] Schließlich sol[der]pfleger,die weil er den staab noch in der hand, zum dritten mal fragen, ob iemand sei, der wider den andern dag fürzu bringen, und da sich auf solchen fal ain clager befund, so ist [der] pfleger gegen erlegung 72 gegen dem beclagten recht ergehen zu lassen schuldig. 5 11. Rechte des Marktes Neuhofen an der Krems. 1621. Der Ort ist Sitz eines Bezirksgerichtes des Verwaltungslezirkes Steyr. In einer Schenkungsurkunde für das Kloster Kremsmünster aus dem Jahre 888 wirdNeuhofen das erste Mal erwähnt.1295erscheint derOrt als landesfürstliches lo Lehen im Besitz der Volkensdorfer. Die Linie der Volkensdorfer zu Neuhofen starb nach 1312 aus und ihr Besitz ging an die Volkensdorfer zu Kreuzen über. Wahrend Gschwendt im Jahre 1370 in den Besitz des Hartnid von Losenstein überging, blieb Neuhofen bis 1482im Besitz der Volkensdorfer.In diesem Jahre verkaufte Hadmar von Volkensdorf zu Kreuzen die Herrschaften und Güter 15 Kreuzen, Wesen und Neuhofen um 10.200 Dukaten an Siegmund und Heinrich von Prüschink, die kurze Zeit später nach Erwerbung der Grafschaft Hardegg in den Grafenstand erhoben wurden. Im Jahre 1526 verkaufte Graf Julius von Hardegg Neuhofen an Wolfgang von Losenstein zu Gschwendt;der Markt wurde damit ein Bestandteil dieser Herrschaft. 20 Der Marktcharakter des Ortes ist 1325 zum ersten Male nachweisbar. 1384 ist der Burgfried des Marktes urkundlich erwähnt. 1449 wurden die Privilegien bestätigt und erweitert, wobei der Ort auch eine landesfürstliche Freiung erhielt. Die Blutgerichtsbarkeit lag seit 1318 in den Händen der Herr schaft Gschwendt. 25 A: Aus der bei Text 1 beschriebenen Hs. (vorliegender Text auf S. 45—61). B: Aus der bei Text 1 beschriebenen Hs. (vorliegender Text auf S. 511 ff.}. Hernach volgt der uhralt befreite markt Neuhofen, wie derselb mit ainem ordenlichen burkfridt umbfangen, sarabt dessen heisern, ledigen stucken und burkrechtgründen. 30 Bei disem markt wierdet järlich an st. Georgen tag bei gericht mit der ganzen burgerschaft und gemain sambt denen frembden underthanen, so ledige burkrechtgründ haben, nachvolgent pantäting gehalten, und wierdet allezeit altem gebrauch nach am änderten jar ain ander richter durch die burger schaft und gemain erweit, hernach von ir gnaden oder dero nachgesetzten 35 pfleger confirmirt und bestätet. Richters frag in besitzung des pandäting^). 1. Erstlichen ob es an zeit und weil, das ich als angesetzter und verornder richter meinem genedigen herrn sein ehehaft thäting halten soll, wie es dann von alter herkommen? 40 Antwort: Weil vorher das ehehaft panthäting alle jar gehalten worden, also sprüch ich dasselb auf heut zu halten auch zu recht. Diese Einleitung von Hernach bis pandäting f. B;hier nur: Richters frag. 4 Osterr. Weistttmer XIll/2.

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