40 Kloster Oleink [7.] Von landgerichtlichen sachen. Nachdem unsere gotshaus Gleinkh underthanen vor allen land gerichtlichen eingreifung — sie seien gleich an waß orthen oder enden oder in waserlei landgerichten sie imer wollen — befreit, und daß kein richter 5 oder landtichter umb keinerlei sachen willen im wenigsten einzugreifen hat, und uns in allweeg,wann sich waß zutregt, die rechtfertigung gebürt und auch die straf, da ain thätter nicht daß leben zum todt verworcht, zusteht, also setzen und ordnen wür:Wann aine verdächtige oder verprüchige persohn auf unsers gotshaus grund und poden oder gebüet betretten und vernumben 10 würdt, daß unser ambtman mit hülf der underthanen dieselbe person er greifen, verwährlich einziechen und behalten, uns dessen verbrechen und aller Sachen beschaffenheit alsbald erindern und unserer weiterer Verordnung gewarten, auch derselben gehorsamblich geleben [soße]. So ainer den andern für daß landgericht beklagt oder versagt — umb 15 waß Sachen daß war, nichts außgenumben —,der solle, umb daß er wider unsers gotshaus freiheiten, Ordnung und gewonheiten gehandlet, sintemahlen uns alles abzuhandlen zusteht, an leib und guet gestrafft werden, zugleich, welcher sich mit dem landgericht umb ainicherlai sachen wegen ohne unser vorwissen und zuelaß vertragen und verthetigen wurde. 20 Da sich ehebruch oder andere unzucht, diebstaU und dergleichen,item unmenschliche unkeuscheiten zutragen, item gotslesterer, weinsaufer, spiller, rumorer, schleger, ehrnschender, zauberer und in summa ainiches laster — wie hoch oder geringschäzig daß sein mag,ichtes außgenumben, darfür man sich hüeten und Gottes bewahrung erbitten und zu hilf nehmen soll — er25 funden oder begaben, daß soUe unserm ambtman ohne verziechen anzaigt und wier durch den ambtman berichtet [werden]. Und welcher solches nit bei seiner pflicht thuen und ainichem fahl statt geben, zusechen oder der ambtman gegen uns oder unserm hofgericht verschweigen und underdrucken wurde, solle der verprecher an leib und guet unverschont gestrafft werden. 30 [S.] Von fräventlichen händlen. Wer ainblosse oderunblosse wöhr oder andere waffen auf ainen zuckt, am kürchweeg oder sonsten bei tag oder nacht in unguetem fürwarth, schlecht oder würft, stost, reüst, rauft, mit der hand schlecht, thüer oder fenster freventlich ein- oder aufstost, in der kürchen, an kürchtägen, hoch35 Zeiten,gastmahlen in schenk- oder anderen heüsern rumort bei tag und nacht, frevendhch auß dem haus fordert, nichts gesondert, wie es nahmen haben mag, der ist auf ainen und andern fahl dem beschedigten den schadten abzutragen und uns daß grosse wandl 5fl und 60 .S) zu geben schuldig. Wover aber die that und daß verprechen so groß, solle der thäter solchem 40 verprechen nach, es sei an leib oder guet, gestrafft werden. [9.] Von feursnoth und zwangsall straffender persohnen. Es soll ain ieder underthan ihme selbs,auch seinem nachbarn zu guetem bei leib und guets straff sein feurstatt zu ieder zeit verwährlich und geseübert halten. Und wann sich ain prunst — auß wasserlai Ursachen daß beschach — 45 erhebet,so solle ainer dem andern in angesicht handraich- und rettung thuen helfen; und solle der oder diejenigen, so an solcher prunst schuldig oder an rettung saumbig erfunden werden,zur gebüehr gehalten und gestrafft werden.
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