Oberösterreichische Weistümer

38 Kloster Gleink ofentlich zu menigklichs naehrichtung publicieren lassen weiten; also haben wür angesechen berüeth ilir bewegUche beschwerung und in ihr underthenig hochvleißiges bitten gnedigklich gewQliget, auch ihnen dise Ordnung durch unsern hofrichter und getreuen lieben Davidten Seebacher zu Seebach ver5 fassen und auf pergame schreiben lassen, wie von articul zu articul her nach folgt; [I.] Vom paanthating, wann solches verruefen, wie und auf welchen tag es gehalten und ersetzt werden soll. Erstlichen sezen und ordnen wüer ernstlich und wollen, daß gedachte 10 paanthating recht eben an und auf den tag, da wier sie bei unserm gotshaus halten, daß ist alzeit am montag nach der heiligen drei König tag,in unserm ambthof, alda unser ambtman ain ordenliche schrann — wie gebreuchig — aufrichten, den underthanen acht tag zuvor ruefen und berüete schrann neben ihme alzeit mit den eltisten auß ihnen underthanen ersetzen und 15 jahrlich ofentlich verlesen werden solle. Welcher hierzue ausser wissentlichen Gottes gwalt nicht persohnlich gehorsambhch oder, wo gleich Verhinderungen einfallen, durch einen seinen dienstbotten, so die sachen wol verstehe, er scheint und, wie sich gebürth, undertheniglichen erzeigt, der solle das erste mahl umb daß grosse wandl, daß ist 5 fl 60 .5), zum andern mahl toppelt so 20 vil gestrafft und zum driten und lezten ihme die zustüft ausgelegt und aus des gotshaus gebüet ohne ertheilung einiches abschieds geschafft und geurlaubt werden. Und solle unser ambtman bei gesezter schrannen anfenklichen bei aines ieden aidpflicht alle zugetragne händl und wandl bei groß und klain erkundigen, erforschen volgund und alles berichten. 25 [2.] Von zutragenden fahlen. Es soll ain ieder underthan seiner aidspflicht nach, wie ers gegen Gott und der obrigkeit zu verantworten hat, alles, waß unserm gotshaus — wie daß namen haben mag,nichts außgenumben — zu schaden gereichen mechte, oder wer straff und wandl auf den andern waiß,anheut bei gesezter schrannen 30 ungescheucht und ofentlich unserm ambtman anzeigen und fürbringen und hierinnen weder von wegen lieb,freundschaft,feindschaft,forcht, müeth oder gab iemand oder ichtes verschonen oder verschweigen. Welcher daß nicht thuet und hernach ofenbalrr wurde, der soll sambt dem Verbrecher — es entstündt gleich schaden darauß oder nicht — unverschont, es sei gleich an 35 leib oder guet, der gebühr nach gestrafft werden. Welches alles unser ambt man mit seinen umbstenden vleißig beschreiben lassen und uns oder unserm hofgericht in den negsten vierzechen tagen nach verlesner und gehaltner paanthatingrecht, und waß sonsten darneben fürfallen mecht, zu unserer verern resolution bei gueter gwißheit verschlossen zu schicken. 40 [3.] Von raichung Steuer und dienst. Jeder underthan soll Steuer und seine dienst—es seie pfening-, traid-, kuchl-,schmalz- und käsdienst, auch zechet und aU andere herrnforderung — gerecht und guet zu ordentlicher und gewendlicher zeit unaufgehalten völlig raichen, derwegen unser ambtman vleißiges anmahnen und aufsechen halten 45 und fürnehmen soll. Welcher solches nicht thuen wurde und vierzechen tag über die ordenliche zeit verstreichen ließ und kein bewilligung ersuechet

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