Oberösterreichische Weistümer

32 Kloster Gleink 72. Forderung auß dem haus zu nachts. So ainer ainen hei nächtlicher weil auß seinem haus fordert, so man denselben kent und wolte die sachen laugnen, so soll man dem, so im haus gewesen, nach gelegenheit seiner person glauben geben und den andern an 5 leib und guet straffen. 73. Losen am haus bei der nacht. Welcher ainem bei nächtlicher weil an seinem haus loset, und so man üine kent,den soll manfür recht stellen. Wo sich aber ainer nicht wolt melden, so er auß dem haus beschriern wurde, und geschach Ihme darüber ein schad, 10 den währ man ihm abzuthain nit schuldig. 74. Begreifung eines diebs betr(effend). Ob ainem des gotshaus hindersassen was gstollen wurde in seinem haus und derselb begriff den dieb mit dem gestollnen guet in seinen haus, nimbt erihm daß guetinnerhalb der tachtropfen,so ist er dem gericht nichts pflichtig; 15 und hat darumben kain landrichter noch ander richter in des gotshaus grund und heuser innerhalb der tachtropfen zu greifen. 75. Daß kein landgericht einzugreifen hat, noch die underthonen zu ihrem thating zu fordern. Eß hat auch kein richter — er sei landrichter, feldrichter oder ander 20 richter — des gotshaus leut und holden nicht zu laden noch zu netten zu ihren thatingen, noch kainerlai recht zu ihne nach ihren güetern denn so vill, daimand daß gericht verdient het — mit welcherlaischulden daß wäre —, der dann vor diss gotshaus richter mit rechtem recht darzu erkant ist; allererst ist er zu antworten in dem gwand, da er mit gürtl umbfangen ist, 25 ohne alles guet — es seie frumd oder unfrumd —,daß bleibt dem gotshaus, wie das genant ist. 76. Verhör, aufhalt und pfendung der underthanen von anderen obrigkeiten betr(effend). Eß hat auch kein richter weder in stäten noch in markten kainerlai 30 sachklag vor ine zu verhören, noch[zu]pfenden,noch auf[3M]halten des gots haus leut,eß sei dann,daß der herr oder sein anwald dem clager vor daß recht verzogen het und in nit hat wollen ein genüegen thuen, noch nach billikeit rathen und helfen. 77. Verpot der underthonen von anderen gerichten. 35 Ob ainer in ainer statt oder markt verpoten wurde, der soU solches der herrschaft von stunt an zu wüßen thuen und sich außer willen und wüßen der herrschaft nit außbürgen noch vertragen. Welcher aber daß thät, den mag die herrschaft straffen, wie man statt an ihme findet. 78. Verpot ain underthon den andern vor fremder obrigkeit. 40 Ob ainer mit dem andern in krieg stunde,die beede des gotshaus wären, und wolt seinen Widersacher umb seine sprüch in ainem andern gericht oder vor ainer ander herrschaft verpieten oder fürnemen und damit sein rechten herrn verachten, denselben ...®) "■) Hier tricht die Hs. ab; der Rest ist nicht erhalten.

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