Oberösterreichische Weistümer

1112. Markt Wimsbach (1618) 441 gebrauch nach bei diser herrschaftgehalten und observirt werden,also und dergstalt, das der- oder diejenigen, welche sich aus obbesagten burkfridt der ainunddreißigheüßerodergar aus derobrigkaitunderanderegebietbegebenund ziehen wuerden, das alßdami dasselbige guet alles, wie es bei alhiesiger herr schaft gebreuchig und von alters herkomben, verfreit soUe werden. 5 [2.] Also auch was ausserhalb dises befreiten burkfridt der ainund dreißig heuser ist oder konftig noch erpaut möchten werden, behelt die obrigkait ir auf denselbigen heusem gleichesfals alle und iede obrigkaitliche ius und gerechtigkait wie bei andern diser herrschaft mcorporierten underthannen hiemit allerdings bevor, in sünili auch über alle inleut, so sich diser lo zeit in disem burkfridt der ainunddreißig heußer befinden oder konftig sich noch hieher begeben möchten, alle und iede obrigkait, wie auch diejenigen zelu-ungen, so sich bei disen inleuten — es sei durch todtfall oder heuraten — begeben und zutragen werden,in der hofftafern zu halten hiemit vorbehalten. [3.] Was sich aber sonsten bei disen inleuten in gemainen burger- i5 liehen sachen — als clagen und dergleichen, so nicht puer lauter malefiz betrifft — begibt und zutregt, in disen gemainen sachen und handeln solle richter und rath gleichesfals die erste instanz und darinnen zu handien und zu iudicieren fueg und macht haben. [4.] Das sich auch begab und zuetrug, das ainer oder aine sieh aus 20 der Obrigkeit — nit allein zu verstehen auf die persohn, sondern auch auf desselben guet — begeben weite, behelt ir die obrigkeit alles obrigkaitliche ius, wie vormals gebreuchig gewesst, also auch noch hinfüro ausstruckentüch bevor,ebnermassen auch von den heuratgüetern, welche gar aus der obrigkait komben und gebracht werden, das gebüehrUche freigelt und von derselben 25 wegen alle abhandlungen und die zehrungen in der hoftaffern zu halten bevor, die versprechen und hochzeiten aber, da sich dieselben in disem befreiten heussern begäben, mügen dieselben versprechen und hochzeiten in iren heussern, wie es iedes gelegenhait gibt, ohne Verhinderung gehalten werden. Da aber solche versprechen und hohzeiten nicht im markt, sondern ausser- 30 halb des befreiten burkfridt gehalten weiten werden, in disem fall behelt die obrigkait ir gleiches fahls dieselbigen zehrungen bevor. [5.] Deßgleichen auch, wan sich gleich ein mann- oder weibspersohn wittib weiß oder lediges Stands herein in disen burkfridt der ainunddreißig heußer verheurat und aber darinnen ainiches hauß oder aigenthumb nit hat, 35 sondern nur inmanßweiß alda aufhalten wolte, so sollen dieselben herein geheuraten persohnen sich diser freihait auch nichts zu behelfen haben, sondern die obrigkait behelt ir gleichesfals all ir obrigkaitlich ius auf solchen persohnen wie auch alle und iede zehrungen, wie dieselbigen namen haben mügen, iederzeit in der hoftaffern zu halten bevor. 40 [6.] Item sollen auch oftbemelte ainunddreißig befreide burgersheuser — ausser der inleut, die, wie oben gemeldt, in diser freihait nit ver standen — vor aller robalt, wie dieselben namen haben mügen,exempt und befreit sein, doch nichts destoweniger die hiervor gebreuchige auf iren heusern ligende herrnforderungen, wie sie die bißhero geraicht, also auch 45 noch hinfüro alle jähr aintweder mier selbsten oder meinen anwald, deme ich solche herrnforderung einzunemben bevelhen werde, zu raichen schuldig

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