Oberösterreichische Weistümer

438 Herrschaft Wimsbach [54.] Im fall aber,das sich begab,das iemants des richters zu pschauen und andern sachen zu gemainem nutz und erhaltung gueter ainigkait dienst lichen begern wurde, der soll im für sein benüegung im purkfrid und zerung zu bezalen schuldig sein 1 ß 10 .5), wehches alsdann der verlüstig thail mit5 sambt dem wandl zu bezalen schuldig sein soll. [55.] Sonderlichen soll auch ain ieder richter und ganze gmain gedacht sein, weil die kirchen im purkfrid gelegen, das alweg, wie vor alter herkomen, ain zehmaister im markt angesezt werde,der die schlüssl alweg in Veränderung aines pharrers geen hof uberantwort und von dannen auß erst ainem pharrer 10 zuegestellt werden. [56.] Wo sich aber zuetrüeg und begab, das ainer vor dem andern zu Sicherung in sein oder aines andern hauß flüchtig wurde und im der ander nachjaget, durch die tachtropfen nachschuß, schlieg, stach oder wurf, so soll er 60 und 5 fl on alle gnad zu wandl verfallen sein. Entleibet er in aber 15 gar dardurch, so solle nach recht gegen im verfaren werden. [57.] Nachdem ich mier auch sonderlichen vorbehalten, das kain richter im grünt und poden nichts zu handien oder wandlen haben solle, behalt ich mir demnach alle Straffhandlung und Wandlung, so vil grünt und poden betrifft, hiemit austruklichen bevor. 20 [5S.] Was aber die andern gerichtlichen händl betrifft, darinnen soll ain ieder richter, was sich biß auf 72 .3) und darhinter zu wandlen verlauft, den halben thail behalten, den driten thail oder phening darauß der oberkait und den vierten phening in die gemain burgerlad ubergeben, verraiten und erlegen. Was sich aber zu handien und wandlen über 72 verlauft, darinnen 25 hat ain ieder richter den vierten phening,in die burgerlad den driten phening und die oberkait die zwen phening. [59.] Ich behalt mir auch sonderlichen bevor, ob noch künftiger zeit in diser gegenwiertigen pohcei etwas merers von neten, [zu] mindern und meren sein wurde, das ich soliches on meniglichs widersprechen wol thuen 30 kann und mag. [60.] Hab mir auch hiemit austrüklichen furgesetzt, wo ich oder meine erben ietzt oder hinfüron wein wellen fürlegen, das wir alweg von Martini an biß auf sant Georgen tag dasselbig zu thuen gueten fueg und macht haben,aber sonst im jar zu kainer zeit. Darinnen behalt ich mier aber 35 mein hoftafern und mein hofgesint von aller straffarticln und Clausen, in diser vorbenenten policei verleibt, ausdhigUchen hiemit bevor. [67.] Es ist auch ainem ieden richter hiemit lauter aufgelegt, wo er pschauen durch ains oder der andern anlangen über die frucht halten will, das er dieselbig alweg mit meinem vorwissen fürnemb, damit ich im von 40 oberkait wegen iemants zueordne, das mir in grünt und poden nichts begeben noch gehandlt werde, alles treulich und ungeverlich. Des zu warem urkunt hab ich Hanns Aschpan etc. meinen burgern alhie dise gerichtsordnung, weil die vorhin zum thail unlöslichen und vermoscht, wieder verneut und unter meinem anhangenden insigl und aigner 45 handschrift confirmiert und bestät. Geben und beschechen an sant Thomas tag des heiligen Zwelfpoten nach Cristi unsers lieben herrn und seligmachers geburde funfzehenhundert und darnach in dem sechsundfunfzigisten jar.

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