Oberösterreichische Weistümer

434 Herrschaft Wimsbach dem soll es zum ersten und andern mal guetlich durch den richter undersagt werden. Wil ers nun zum driten mal nicht absteen, so soll im all sein waar genomen werden, davon in die burgerlad der viert thail, der gruntoberkait die 2 thail und dem richter der drit thail. 5 [14.] Erfindt sich dann, das ainer valsch gewicht hadt, darauf der richter fleissiges aufsehen haben solle, dem soll der drit thaü von seiner waar ersthch genommen werden, und dasselbig, was prot und fleisch betrifft, armen leuten außgespennt werden, was aber andere phenbert beruert, davon soll der oberkait die zwai tail, der drit thail dem richter und der viert thail 10 in die burgerlad nachvolgen und zuesteen. Wiert aber ainer zum andern mal mit solichem valschen gwicht betretten,so sollim all sein war mitsambt dem valschen gwicht genomen und obgeherter massen damit gehandelt werden. [15.] Da entgegen sein auch peken und fleischaker ain ganze gmain mit brot und fleisch noturftig zu versehen schuldig. Und so bei inen ainicher 15 abgang on ausfuerliche ursach erwund,so soll ain ieder zum ersten mal umb 32 Hl, zum andern mal umb 72 Hi, zum dritten mal umb 60 und 5 fl ge strafft werden. [16.] Soferr aber ain inwoner und burger alhie im markt darüber betretten wurde, das er zu abpruch der armen hantwerchsleut narungen sein 20 fleisch und brot anderstwo suechen und einkaufen wurde, der soll aller massen — wie oben begriffen ■— gestrafft werden, doch ist iedem an freiem Wochenmarkt sein notturft einzukaufen ungespört. [17.] Entgegen soll auch der richter guet aufsehen haben, das peken und fleischaker die inwonner mit iren pfenberten nicht ubernemen noch beschwärt 25 werden. So in aber ain richter soliches zuesehen wurde, so soll er umb 60 und 5 fl gestrafft werden, davon halber thail in die burgerlad und der ander halb thail dem gruntherrn zuegehörn. [7S.] Woferr aber ain wiert über des, das die fleischhaker und peken mit fleisch und prodt versehen, sein nothurft anderstwo kaufen oder selbst 30 im hauß schlachten wurde, der soll zum ersten mal mit 32 Hi, zum andern mal umb 72 Hi, zum driten mal umb 60 und 5 fl gestrafft werden; es sei denn, das im ainer selbst ain viech gemösst oder von seinem viech kölber uberkomen, das soll im zu schlachten ungespört sein. [19.] Doch soll ain ieder fleischaker und pek alß zu hochzeit Zeiten 35 oder kirchtägen zwen tag davor mit fleisch und brot gefasst sein. Woferr aber sohches dem phening nicht gemäß, so soll es durch ain ieden richter gesezt werden, wo es aber so gar imwierdig befunden, ainem ieden mit vorwissen des richters sein notturft anderswo einzukaufen erlaubt sein. [20.] Es soll auch ain ieder richter alweg zu viertljarszeiten wag 40 und maß besichten. Und wo er ainen darinnen gferlichen betridt, soll er zum ersten mal umb 32 Hi, zum andern umb 72 .S| und zum dritten mal umb 60 und 5 fl gestrafft werden. [21.] lOaneben soll auch von oberkait wegen dem richter ain gemaine gerechte wag und maß sambt ainer gewendlichen eUn zuegestelt werden 45 und alweg vom zenten 24 Hi waggelt gegeben werden und von ainem mezen, elln und maß zu zaichnen 3 Sx geraicht werden, doch soU es mit der oberkait prant und zaichen beschehen. So solle auch zum markt und wochenmai'kts

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