Oberösterreichische Weistümer

Iljl. Markt Wimsbach (1556) 433 [4.] So aber [der] clager ausgefuert und dargethan, das der beclagt malafizisoh und im sein guet entpfremdet, so soll alsdann der beclagt dem lantgericht auß dem purkfrid, wie er mit güertl umbfangen, an ainem strohalbm — wie von alter heerkomen — geantwort werden. [5.] Woferr aber der clager mit 72 .5) sein entragen guet gefreit, so 5 soll im dasselbig, sovil er beweislichen darthuet, was im darauß zuegehört hat, zuegestelt und wider uberantwurt werden, doch ist er die azung und den unchosten, sovil darauf geloffen, auch zu bezalen schuldig. [6.] Im fall aber, das ainer aUain auf verdechtlich handlung von oberkait wegen ausser ainiches anruefen zu venknuß angenomen wurde und sich 10 erst hernach ainer befundt, der umb sein entragen guet claget, dasselbig freiet und beweislichen machet, dem solle gegen ainer gnuegsamen quittung dasselbig sein guet widerumben zuegestelt werden, noch ainiche azung, dieweil er auf in nicht angeruefen, zu bezalen schuldig sein, sonder dieselbig und aller unchosten soll bei dem thäter ersuecht werden. 15 [7.] Soferr aber ain burger, inwoner oder diener vom landgericht für malefizisch anclagt wurde,ist man im denselbigen nicht von stund an hinauß zu antworten schuldig, er fuer und probier dann dasselbig malefiz durch gnuegsame inditia, urgicht und andern beständigen glauben auf in auß, das er das malefiz begangen, alsdann soll im derselbig nach altem gebrauch und 20 heerkomen erst obgehörter massen auß dem purkfrid geantwurt werden. [S.] Dieweil sich auch begeben mechte, nachdem ich die burger des freigelts im markt, wo sich der ainer nicht entsezt, also zu versteen, wo sich ainer wider ankauft, des freigelts laut brieflicher Urkunden begeben, das iemants sein aigenthumb verkaufen und sich herbergsweiß im markt [auf- 25 halten], seine gueter dardurch ungefreit hinaußzuschlaipfen understeen wolte, derselbig soll des freigelts mit nichte begeben sein, er kauf sich dann im markt widerumben an, sonst ist er nichts weniger alß der sich ausser der herrschaft entsezt, dieweil er kain anligund aigentumb unter der herrschaft hat, zu achten und zu halten. 30 [9.] Nachdem auch diser markt Wibmspach mit sonderlichen jarmärkten alweg Steffani versehen und meniglich zu gueter Warnung daselbst alweg vierzehen tag vor oder hinach die freiung aufgestekt wierdet, wo sich nun begab, das ainer in derselbigen freiung zucket und nicht schlöcht, so ist er 72^ alß das zuckwandl verfallen. Davon gebüern demrichter die 2.5), 35 der grundoberkait der drit phening und der viert phening in die burgerlad. [10.] Zuclrt aber ainer und schlöcht, so ist er 60 und 5fl verfallen. Davon gebürt der oberkait die 2 5), dem richter der drit phening und der viert phening in die burgerlad. [11.] Focht er aber zum dritten mal an, zuckt und schlecht über 40 die ausgesteckt freiung, so ist er umb ain band, doch soU es nach gestalt des verprechens mit gnaden bedacht werden. [72.] Es soll und mag auch ain ieder handwerchsman oder iemants ander mit allen Iren pfenberten an sohchen jar- und wochenmärkten sicher frei hereinhandlen und wandlen on der inwonunden handwerchsleuten irrung 45 und menighchs widersprechen. [73.] Sofer aber iemants zu andern Zeiten alß ausser der jar- und wochenmärkt herein sein handwerch treiben, fueren oder failhaben wolt, 28a österr. Weistümer XIII/2.

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