Oberösterreichische Weistümer

Iß. ForstrecM (1647) 427 jarliclien dienst zu schlagen. Davon sollen si den jerliclien dienst inhalt dises vorstbueolis albeg Philliphi und Jacobi bei dem wandl raichen. Welcher aber Philliphi und Jacobi bei scheinender sunn seinen dienst zum vorstpuech nit bringt, der ist zwenundsibenzig phening zu wandl verfallen. Und da inne Gottes gwalt daran verhindern wurde, soll er doch nichts weniger seinen 5 scheinpoten zum vorstrecliten verordnen und schicken. [2.] Da sich auch ainiche Veränderung im vorsst mit den vorsstleüten zuetrüege, das ainer oder der ander mit tod vergienge, dasselbig guet verwexlet oder verkaufet, alsdann ist ain ieder, der es an sich bringt, dasselbig bei der vorsstoberigkeit wider zu ersuechen schuldig. Und solle also ieder tail lo die gebür — der da an die hand nimbt oder aus der band gibt — davon der oberigkeit zu raichen schuldig sein. [3.] Damit aber die vorsstrechten in frischer gueter gedechtnus erhalten und in ainiches vergessen bei den nachkommen nit gestelt werden, so sollen dieselben alweg Philliphi und Jacobi im vorssthaus gehalten, die 15 underthonen nider gesezt und von articl zu articl öffentlich verlesen und darauf, was recht ist, gefragt und gehandlt werden. [4.] Do sich auch in mitler zeit des ainen oder konftigen jar ainiche neuerung und beschwerung im vorst einreissen wurde, das soll öffentlich im vorsstrechten angebracht und verrer, was recht ist, darauf gefragt werden. 20 [5.] Verrer ist von alter herkomen und mit recht erkennt, das kain vorsstman zu andern zeiten im jar dann vierzehen tag vor sant Jörgen tag sein gemessen vorsstholz darinnen maissen solle und bei scheinender sonnen darein und daraus faren und gen [solle]. Da er aber hierüber ungehorsamblich betreten und zu andern verpotnen zeiten darinnen schlecht und maist, der 25 ist sechzig und fünf gülden als das frafflwandl zu bezallen schuldig; davon gehören dem vorster die sechzig phening zue. [6.] Aber ist mit recht erkennd, das si ir behulzung zu kainer andern zeit im jar dann vierzehen tag nach sant Michaelstag bei obberurten frafl und wandl daraus füren sollen und mügen. Wirdet aber ainer darüber be- so treten, so ist er das berurt fraflwandl verfallen; davon geburen dem vorster die 60 .Sj zue. [7.] Sonst solle der vorsst das ganz jar gespert und niemands dann dem aigenthumber darinnen zu maissen zuegelassen werden. [S.] Die berurten vorsstleüt sollen auch bei dem frafflwandl anderer 35 ort im vorsst nit maissen, dann wo es innen der vorsster auszaigt, damit der vorsst getaid und kain frembder auf aines geforsten wahn oder Vertröstung maissen müge. [9.] Weiter ist in recht erkennt: wo ainer PhilHphi und Jacobi sein fruchtholz schlecht und das Michaeli aus dem vorsst nit wegfurt, so ist das- 40 selbig holz dem vorsster verfallen. [10.] Damit aber kainer dem andern sein holz geverlicher weis hinwegfure, so ist mit recht erkennt, das ain ieder vorsstman schuldig, sein aigens schnidmarch auf seine aigne gesclüagne holz zu vermerken und dasselbig alweg Philliphi und Jacobi bei dem wandl 12 — davon gehorn dem 45 vorsster die 12 .5) — ernenntem vorsster furzulegen schuldig, damit er umb sovil statlicher darauf sehen müge.

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