Oberösterreichische Weistümer

Bann- und Stifttaiding (1700) 419 21. Frag: Auf gleiche weis frag ich: Wann ainer ainen marchstain oder marchpaumb vortheilhaftig ausgrabet, abhacket oder verendert, was ain solcher hierdurch verbrochen? Ulrrtl: Wann ainer ainen... abhacket oder verendert, derselbe ist der Obrigkeit zum Avandl umb 5 fl und 60 .S; verfahlen. Stunde aber ein 5 gefahr daraus und were an solchem march vill gelegen, ist er alsdann umb das grosse wandl per 32 fl zu bestraffen und noch darzue den beschwerten seine schaden und uncösten abzulegen schuldig. 22. Frag: Nicht weniger frag ich: Wann ainer dem andern fraventlich zu nachet äzet, was für ain pöen oder straff darauf haftet? lo Uhrtl: Wann ainer dem andern fraventlich äzet, der ist zue straff umb 5fl 60 .5} verfallen. Wann aber der schaden so groß und dises öfter beschechen were, ist derselbe mit der höhern bestraffung als 32 fl zu belegen und dem beschwerten negst deme alle veruhrsachte schädten und uncössten abzustatten schuldig. 23. Frag: Ebenfahls frage ich, wie sich zu verhalten, wann ain fruchtbahrer paumb nache an des nachbahren grund stehe, also das thails öst hinüber Mengen? Uhrtl: Wann ain fruchtbahrer... öst Mnüber Mengen, soll der dritte thaü des obst den nachbahren gegeben werden. Wurde aber der paumb 20 zwischen zwai nachbahren gründ in dem march stehen, soll ieder thail sovil, als von obst auf seinen grund fablet, zu genuessen haben. 24. Frag: Gleichermassen frage ich: Wann ainer nicht rechte maß, gewicht oder waag, es seie hernach nas oder trucken, geben thuet, was ain solcher verschuldt? 25 Uhrtl: Wann ainer nicht...geben thuet, derselbe ist von der landgerichtsherrschaft Wildtenstain aus — er gehöre sonst mit grundobrigkeit hin, wohin er wolle — zum wandl um 5 fl und 60 verfaMen. 25. Frag: Weiter frag ich: Wann ainer zimmer- oder kuefholz, item pleinch-, pren- oder summerauholz scMuege und solches in jähr und tag, 30 so ihme nicht Gottes gewald verhindert, nit ausbrächte, was mit ainem solchen zu thuen seie? UMtl: Wann ainer zimmer- oder kuefholz...nit ausbrächte, der ist zum wandl umb 5 fl 2 ß oder nach gestalt des Schadens auf obrigkeitliche erkantnus wohl noch höcher zu bestraffen. 35 26. Frag: Ich frage rechtens: Welcher im kuefholz, raif und band nicht rechte maß und zahl gäbe, was darumben recht seie? Uhrtl: Welcher im kuefholz ...und zahl gäbe, ist zum wandl umb 5 fl und 60 verfahlen und noch darzue an leib und guet zu bestraffen. 27. Frag: Widerumben frag ich: Wann kuef- oder anders holz vor 40 ainer güss liinrunne oder weckgetragen wurde, wie lang solches frei sein und mcht angegriffen werden solte? Ulirtl: Wann kuef- oder anders holz,[das] durch Überwasser Mnrunne oder weckgetragen [vmrde], auf dem wasser aufgefangen [wird, soll es] aufgericht [und] alda vierzechen tag stehen gelassen [werden]. Und wann her- 4.5 nach hierumben angemelt wurde,solle sodann demjenigen,deme das holzwerch zuegehörig, selbiges gegen entrichtung des aufsez- und röttungsmüet unaufgehaltener ausgevolgt werden. Wurde aber iemands das holz vor endung der

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