Oberösterreichische Weistümer

Bann- und Stifttaiding (1700) 417 Uhrtl; Wann ainer dem andern... schaden zuefügen wurde, derselbe ist nicht allain zum wandl umb 5 ® 60,5) verfahlen, sondern noch darzue nach gestalt der beschaffenheit an leib und guet zu straffen und den belaidigten seinen zuegefüegten schaden nach billichkeit abzulegen schuldig. 10. Frag: Verners frag ich: Wann ainer unter der herrsehaft Wilden- 5 stain pottmessigkeit auf ain schöffrättiges wasser oder auf ain zilln oder schöff geflochen kämb und wurde hernach gefravelt oder gahr geschädtigt, was hernach ein solcher muetwiUiger thätter für ein straff verwürkt habe? Uhrtl: ..., derselbe ist nit allain zum wandl umb 32 fl verfahlen, sondern auch an leib und guet zu straffen und noch darzue den belaidigten lo seinen schaden nach bülichkeit abzustatten schuldig. 11. Frag: Ich frag: Wann ainer ainen andern an seinem haus bei nächtlicher weü nachlösen oder an seinem fenstern muetwillen treiben thette, was ain solcher zuer straff verschuldt habe? Ulirtl: Wann ainer ainen ... muetwillen treiben thette, derselbe 15 ist umb 32 fl oder sonst nach befund an leib und guet zu straffen, wann aber dardurch gahr schaden daraus entstanden währen, dem belaidigten solchen schadten nach billichkeit abzulegen schuldig, dem landgericht auch in noch weitere leib und guet straff gefahlen. 12. Frag: Wann ain underthon zu der kais. herrsehaft Wüdenstain 20 erfordert wierdtund derselbige der erforderung ohne erheblicher uhrsach nicht nachkomben thette, was sodann derjenige verschuldet habe? Uhrtl: Ein ieder underthonn, er seie hernach mit ruck oder grund ansessig, ist schuldig, der obrigkeitl. erforder- oder citierung nachzukomben; dann zum ersten mahl wurde ainer bei dem gehorsamb, welchen er zu er- 25 zaigen schuldig, erfordert; das ändert mahl, da er derselbigen nicht nach komben thette,ist er umb das klaine wandl verfahlen; nach dem dritten mahl aber, da er noch nicht erscheinen wolte, hat die obrigkeit macht und fueg, ainen solchen ungehorsamben underthonn durch den landgerichtsdiener einhollen [und] in eisen und band schliessen zu lassen, volgents demselben so nach der Sachen beschaffenheit an leib oder guet abzustraffen. 13. Frag: Wann ainer ain guet umb schulden oder andern erheblichen uhrsachen wülen ins verpott legt, wie solches verpott beschechen und wie lang das guet in verpott ligen oder verbleiben solle? Ulrrtl: Wann ainer ...ins verpott legen lassen will, derselbe hat 35 dreimahlen vierzechen tag zu ausführung seines handls zeit und termin.Wann aber derjenige, welcher das verpott ausgebracht und gelegt hat oder aber derselbe, dem das guet zuegehört, den austrag des handls in den vorgesezten termin nicht nachkämbe, welcher thail nun seiner sach und recht nach gesetzt, demselben ist das guet widerumben müessig und zuestendig. Der 40 saumbselige aber solle dardurch sein recht verlohren haben, sintimahlen das recht nit dem schlaffenten sondern dem wachenten vorgesechen. Und ist auf iedweders guet das landgerichtliche verpottgelt 72 14. Frag: Frag ich: Wann die herrschafft oder der landgerichtspfleger ainen fangen lassen wolte, derselbe aber sich dem landgericht und obrigkeit- 45 Uchen gewalt dermassen widersezen und Wöhren thätte, also das er darüber entleibt wurde, wehr hernach die schuld hette? 27 österr. Weistümer XIII/2.

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