Oberösterreichische Weistümer

416 Herrschaft Wildenstein zu Michaeli oder leugist in vierzechen tagen hernach als zu sanct Khollmanstag auf vorhergehente verruefung richtig machen. Wofehru aber dises unter solch benambster zeit nicht beschäche, derselbe solle zur straff umb 72^ und nach versaumbten vier wochen den doppelten klainen wandl 5 mit 4ß 24 .Si verfahlen sein. Wann aber ain underthann seinen gebülirenten dienst oder wandl innerhalb dreimahligen vierzechen tagen nit entrichten, sondern in seinen hierdurch zu verstehen gebenten ungehorsamb oder,nachlessigkeit verharren wurde, derselbe ungehorsamb, widerspenstig und nach lässige underthan ist bcnaclunahlens der kais. herrschaft zum wandl 5 fl 10 und 60^ unnacldesslioh zu entrichten schuldig. Da hingegen auf lengers vorsezliches verweilen wurde grund und podten der kais. herrschaft auf gnadt und ungnadt haimbgefahlen sein. 6. Frag:Frag ich: Wann ain guet oder grundstuck unter hiesiger kais. herrschaft verkauft, übergeben oder durch todtfahl leedig würde, wie lang 15 die schuldige anzaigung bei der herrschaft zu ordentlicher prothocollierund abhandlung, auch die entrichtung der obrigkeitlichen gebühr und anlait ohne straff und verfahlung anstehen möge? Uhrtl: Wan ain guet... todtfalü leedig wird, so solle solches zu ordentlicher prothocohber- und abhandlung bei dem kais. pfleggericht also20 balden angezaigt, wie nicht weniger auf den tag der beschechenten prothocoUier- und abhandlung die obrigkeitl. gebühr und anlait entrichtet werden. Wurde aber die anzaigung in zeit, da es wohl hette sein können, nicht ge schehen, were der verkaufer oder Übergeber nach gestalt der beschaffenheit der Obrigkeit in der straff, nach verstreichung jähr und tag aber das guet 25 oder grundstuck auf gnadt und ungnadt völlig haimbgefahlen. 7. Frag: Frag ich: Wann ainer wider verpöttene und aufgerichte brief und sigl reden thuet, was ain solcher darumben verfahlen seie? Uhrtl: Welcher wider ordentlich verpöttene brief und sigl reden thuet, daraus nachtl und schaden entstundten, derselbe ist zum wandl umb 30 5 fl 60 .5) verfahlen und noch darzue an leib und guet zu straffen. 8. Frag: Wann ain landgerichtsverwalter zu gemainen nuzen und widerstand der feind oder ausrot- und Vertreibung der zigeiner oder anderer umbschwaif-und vagierenten unnuzen herrnlosen leuten und gsündl aufbieten und ainen ieden mit seiner bessten wöhr zu erscheinen erfordern und an35 sagen lassen thuet, und da hernach ainer und der.andere in der herrschaft Wildenstain landgericht bewohnte in disem fahl nit gehorsambsten Vollzug laisten thätte, was hernach ain solcher derentwegen verfahlen seie? Uhrtl: Wann ain landgerichtsverwalter... erfordert wierdt, ist ieder im landgericht sesshafter unterthonn ungehindert der grundobrigkeit zu 40 erscheinen schuldig. Wurde aber ain oder anderer vorsezlich ausbleiben, mithin einen ungehorsamb und widersessigkeit erwiesen, ist selbiger dem landgericht umb 5 fl 60.5) zum wandl oder sonst nach befund an leib oder guet in die straff gefallen. 9. Frj^: Abermaiden frag ich: Wann ainer dem andern fräventlicher 45 weis fürwarten oder mit frävel aus dem haus fordern oder in sein haus, darein er fliechtn thette, nachkomben und schaden zuefügen wurde, was ein solcher zue straff verdienet habe?

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