Oberösterreichische Weistümer

III. Amt Nußdorf (nach 1620) 411 Absonderliche thädingsartickl im ambt Nußdorff^). [5.] Frag; Ob nicht die underthanneu im aigen®) Nußdorff am Nußdorffer walt alle gerechtigkeit mit holzschlagen, viechtreiben und anders ohnverhindert zu ersuechen, zu nuzeii und zu gebrauchen haben, wie es die gelegenheit und notturft erfordert^). 5 Antwort: Sie habens zu nuzen und zu gebrauchen, wie von alters herkomen. [ö.] Frag:Ob nit die underthannen aller deren gwerb und hantirungen'') wie®) andere burger in statt und markten sich zu gebrauchen haben? Antwort: Sprichs zu rechten, ist auch von alter also herkohmen®). lo [7.] Frag: Ob das gottshaus Traunkhirchen über die ganz pfarr und burgfridt') zu Nußdorff sowohl auch über die underthannen daselbst vogtund alle obrigkeit seie? Antwort: Sprichs hiemit zu rechten. [S.] Frag: Ob das gottshaus Traunkirchen auf dennen gründen und 15 burgfridt zu Nußdorf macht habe zu jagen? Antwort: Es hats macht, wie oft und wann sie es verlusst, daß sprüch ich zu rechten®). [9.] Frag: Wann ain malefizthätter auf des gottshaus grund und poden oder®) burgfridt begriffen wurde, der den todt verwürkt hette, wie 20 lang man denselben gefänglich halten und wohin [man ihn] antworten solle? Antwort: Wann ain solche persohn, so den tod verwürkt, auf des gottshauß grund oder burgfridt begriffen, soll dieselb durch den ambtmann alspalt wolverwahret eingezogen und dem hoffrichter angezaigt werden. Den soll der hoffrichter nechst über den Albertspach vom dorf Nußdorff, 25 wie er mit güertl umbfangen, dem landgericht inner 14 tagen, da er herein fluhe oder auf genuegsambe prob seines Verbrechens vom landgericht begert und im burgfridt zu bekomen sein wurde, überantworten lassen. Die wirdet alßdann ferner der gebühr nach mit ihm zu verfahreni") wissen. Aber mit dem guet solle ermeltes landgericht inhalD^^) des gottshauß alter^®)freiheiten 30 nichts zu thuen macht und gwalt haben.Daß sprüch ich zu recht, mögt derohalben weiters rechten fragen. [10.] Weiter frag ich euch rechtens, ob neben der kirchen hinab unzt an [den] see ein freie landstrass seie? Antwort: Von der kirchen hinab und wider herauf unzt an [den] see 35 ist ain freie landstrass, da man alles, was es wolle, nichts außgenohmen,ohn verhindert niderlegen mag. Daß sprüch ich meines thails zu rechten^®). Art. 11—13= Text Iß, Art. 6—25. Diese Üierschrifi findet sich nur in B. ®) In A getilgt. ®) imd anders ohn verhindert... erfordert]B andern wie andere underthanen zu ersuechen und zu 40 gebrauchen haben. *) und hantirungen /. B ®) so B, A allermassen «) B erthailt worden.—Dieser Artikelistin A durchgestrichen. ')und burgfridt in A getilgt ®)In A ist dieser Artikel durchgestrichen. ") B fh. im Nußdorfferischen ")B handien ®') B vermüg B uhralt habunteu B fh. Endfrag und autwort wie vorher folio beschribeu. 45

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