Oberösterreichische Weistümer

^QQ Kloster Traunkirchen nechsten verhindernuss. Im fahl es sich aber begab, das der, dem der baumb gehört, das obst verreißen liess, ihm selbst zu schaden und seinem nechsten zu neid, item, so der abfahl auf einP) angebautes traid fiel, ist er schuldig seinen nechsten zu bitten, das er den baumb schütte. Da es aber nicht be5 schabe, mag er ein laiter an den baumb an«) seinen gründen lainen'") und anwerfen, den überfahl abschütten und abpassen.Das hat er macht und fueg, ist auch von alters herkomen, dann so ist im land wegen abhauung der geziglten baumb, stigl, gättern und zeun m der aufgericht^") publicirten landgerichtsordnung, wie mans in derlai fahlen mit den übertrettern zu 10 halten, genuegsambe fürsehung beschehen, demnach waiß sich meniglich vor schaden zu hüeten®^). [J6.] Frag: Wann ainer dem andern mit seinem viech auf den gründen ezen und in disem fahl schaden zuefüegen wurde, frag ich euch rechtens, was der Verbrecher darumb schuldig seie? 15 Antwort: Manicher maint und gedenkt, wann er seine oxen, roß oder anders viech bei dem tag hart führet, er woll sie bei der nacht seinem nechsten in oder auf seine gründ und alßdann ohne dessen, dem der grund zuegehört, vorwissen heimblicher weiß widerumben ab den gründen treiben; wo dergleichen händl befunden wurden und darthuelich währen, der sol 20 durch die obrigkeit zu Traunkirchen an leib und guet nach gelegenheit seines verbrechen gestrafft werden. [17.] Frag: Wie es mit machung weeg, steg und holzrißen gehalten werden soll? Antwort: Weeg und steg sollen gemacht werden, wie von alters. Wo 25 zwen nachbarn ain weeg zwischen ihren gründen haben,so ist ein ieder den selben mitten in den huefschlag zu machen schuldig, damit niemand schaden nehme.Im fahl aber das nit beschähe und derselb zu dag kähme,so soll der hoffrichter dem cläger umb seine Schäden ain völliges benüegen sprechen und von dem andern thail das wandl nehmen nach gelegenheit des verbrechen. 30 [JS.]Frag: Ob ainer gefehrlicher weiß march verkert, was darumben recht seie? Antwort: Welcher ain march verkert — es sei in wißen, äcker oder andern gründen —,befündt sich alsdann im augenschein, das ers hat gethan, so soll der hoffrichter das march wider machen lassen, wie es zuvor gelegen 35 ist, und von dem, so es verkert, 60.3;®) und 5 fl zum wandl nehmen. [19.] Frag: Wann der erst samb in das veld kohmt, wie dasselb gefridtet werden soll? Antwort:Wann der erst samb in das veld getragen wirdt,soll mann das veldfridten mit ainem anhangunden gattern.Und werlucken hat,wardurch das 40 viech schaden thuet, soll ers zuemachen. Es sol auch ainer auf des andern aufgehendes getraid nit waiden. Wo solches beschäch und die sach zur dag kähme, soll der hoffrichter nach glegenheit der Sachen®^) straffen und dem andern seine schaden abzutragen verschaffent). B ß.kais. In B vor diesem Artikel mit Bleistift 00. B fh. den 45 Verbrecher ») IV fh. neu «) IV auf 0 IV anlainen ') /. III IV ') Dieser Artikel f.im Text IV.

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