Oberösterreichische Weistümer

Iß. Hof- und Ebenseeamt (nach 1620) 397 mechten, verhanden und fürzuweißen®»), ist der underthann vor allen dingen schuldig, daß er seinen beredt potten bei dem rechten habe. Welcher aber wider dißen articul handlet, der ist zu wandl verfallen 72 .5). [5.] Frag: Weiter frag ich euch rechtens, was das gottshaus oder des selben hoffrichter zu richten und zu handien befuegt und macht habe? 5 Antwort: Oft gemeltes gottshaus und dessen hoffrichter hat zu richten alles das, was andere herrn praeläthen, ritter und grafen in disem land ob der Ennß zu richten haben, auch in malefizsachen, ausser was den todt berürt. Destwegen und wie sich in derlai fahlen zu verhalten, ist laut des gottshauß freiheiten hernach volgunder massen gwisse mass und Ordnung vorgeseheni). lo [6.] Frag: Wer umb fecht-^^) und ändere händl auf des gottshauß grund und poden zu handien und die übertretter zu straffen habe? Antwort: Das gottshauß oder dessen hoffrichter hat macht und gwalt, allen frävel, unzucht und landgerichtshändel, so den tod nicht nach sich ziehen, wie sich gebürt^^), zu straffen. 1.5 [7.] Frag: Ob ainer auf des gottshaus gründen malefizhändl begieng, damit in frischer tatt betretten, hernach offenbar oder andere streichende übelthätter alda gefunden wurden,frag ich euch rechtens, wie gegen und mit derselben^®) >■) zu verfahren seie ? Antwort: Wann ainer in dergleichen fahlen begriffen oder da die sachen 20 auf ainen underthan weißlichen^^) wurde, den soll der hoffrichter gefänklich einziehen und, im fahl die sach den todt berürt, selbige persohn sodann der landgerichtsobrigkeit, wie dieselbe mit gürtl umbfangen, an ainem seiden faden des gottshaus altem gebrauch nach an dem gewöhnlichen orth hinauß antworten^^) s); die wirdt alßdann weiter — wie sich gebürt — zu handien 25 wissen. [5.] Frag: Wie mag aber das gottshaus seine ordentliche urbardienst bekomen oder zu was Zeiten soll man dieselben raichen und geben? Antwort: Ihro gnaden oder das gottshaus kan ilu-e jährliche dienst von den underthannen woll bekomen, das ist zu unßer lieben Frauent) tag 30 im herbstmonath"), sonderlich und weilen erstgedachte underthannen die selben dienst in iliren brief und sigln verschribner haben. Zu dem ist ain ieder underthann, so erbaigen grund und poden under dem gottshaus hat, schuldig, sein stift und dienst, was er billich zu ieder dienstzeit^), wann die im jähr gefallen oder durch die ambtleut^) beruefen werden'^), bei scheinender 35 sonnen zu richten und sich in disem fahl [durch] nichts dann den gwalt Gottes verhindern lassen. Wann aber ain oder der ander underthann angezaigten dienst oder den benannten stifttag übersiecht und versizt, darüber vierzehen tag verstreichen lasset, der ist verfallen 60 .Sj; mehr hernach vierzehen tag^°): 60 Hl. Stehet aber bemelter dienst drei vierzehen tag unbezalter auß, 40 B jh. sein B recht- B fh. abzuhandlen und B denenselben persohnen ®'') B beweißlich an dem gwöhnhchen . . . antworten ] B uberant worten B fh. wider 1) Dieser Artilcel fehlt im Text III. "■) II III fh. persohn ®) an dem gwölmlichen . . . antworten ] II III überantworten — IV gewöhnlicher orten und 45 enden außantworten ') zu unßer lieben Frauen ] IV zue st. Michaelis oder Colomani ") II IV herbst ieder dienstzeit ] IV solcher zeit IV grundambtleut ") IV imd verrüeft wird, billich zu erlegen

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