Oberösterreichische Weistümer

392 EerrSchaft Scharnstein [21.] Zuckt ainer, da nit also freiung oder fridt gemacht ist, der ist zuckwandl verfallen 12^ aus der schaid und 12 wider darein, sooft das beschieche®). [22.] Ob jemant nacliberlicli oder von threu wegen fridt put oder 5 wandl aufsetzet, der fridt soll als stät gehalten werden, als wer er durch die herrschaft selbst gesetzt und gepoten; wer aber dawieder handelt, soU') nach allen Ungnaden neben einforderung der fiernembung des penfall oder fritpot gestrafft werden, damit sich ainer aines frieds getrösten mag. [23.] Ob jemants auf der herrschaft grünt und poden — was orten 10 das ist —,dann auch in landgericht mit ainichen fierkauf — es sei im viech, klainen und großem, air, käß, schmalz, kapaunen, henner, pein, hönig, trait, woll,laden,leinwat oder anderen pfenwerten — betretten oder erfragt wurde, wie dann aller fierkauf vermöge der pollicai und viller ausgangener gennerall alß ain des lands hochschedliche vertheurung aller pfenwerth mit höchstem 15 verpotten, der soll nit allain die fierkauften pfenwerth verfallen haben, sondern auch vermüg der pollicei und generall gestrafft werden. [24.] Ain jeder soll vor und auf seinen grünten die landstraßen und gassen und andere weeg und steg machen, damit meniglichen schaden und beschwör mit reiten, faren und geen durchs land kumben mag, wer aber 20 soliches nit thuet — es sei in früeling, herbstzeit oder wann es von nötten ist — und nämb jemants schaden, den schaden soll er pießen, und sollen solicher weeg von landgerichts wegen gemacht und der uncosten vermüg der landesgerichtsordnung von den ungehorsamben durch pfendung oder in ander weeg bekumben werden. 25 [25.] Ob jemants wer, der^) verdächtliche und schädliche leuth — alß totschleger, rauber und die, [die] nächtlicher weil die armen leuth auf den Straßen, auch in hauß und hof vergwöltigen, schäzen und plündern, si sein beheirat, ledig, im landgericht bekannt oder nit, dann widertaufer, anch irer secten verwonte — und zusambenkunften in seinen hauß und herberg auf30 hielten oder underschlaipf gäbe und soliches der herrschaft und [dem] land gericht nit berichtet, der soll vermüg der rechten an leib und guet ge strafft werden. [26.] Wierdetzu jemants entfrembt guet— es sei bei tag oder nacht — liineinbracht,eingetzt[unc[\ zu behalten oder zu kaufen gebn, und kämb ainer 35 demselben nach, dasselb, was das ist, soll on vorwissen der herrschaft kainer von banden lassen. Wer aber soliches überträtt, sol toppelt gestrafft werden. [27.] Wurde ainem ausgefallnen guet oder, wie das wär, was eingesezt und[m]behalten geben und derselb zaigt es bei gericht nit an, damit man umb soliches wissen hab undime erlaubnuß beschiecht,und wuert dasselb 40 der obrigkait darüber offenbar, [daß] derselb [es] behalten, [so] soll [er] on alle gnad von der herrschaft gestrafft werden. [28.] Ob ain zehetmann in der fexungzeit die schöber gefelu-licher weiß schiberte und an das orth, allda der zehetschober steen soll, von gräben oder, wo das viech schaden thuet, soliches trait an dieselb stat brächte oder, 45 so die ausgstöckten zehetschöber ausgewexelt, umbgeschiebert oder umgeB fh. Wer sich der herrschaft, irer anwält, ambtleut oder scrichtspoten setzet, weret oder frävenheh gegen inen mit Worten oder werken handlt, dieselben sollen an leib und guet gestrafft werden. AB sollen *) AB fh. sei

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