Oberösterreichische Weistümer

390 Herrschaft Schamstein dessen Ursachen vorhanden, inen das von der obrigkait bewilligt und den ambtleuten, [es] zu gestatten, bevelioh geben wirt. Welcher aber darwider handlet, soll der haußherr sambt den winklpersonen gestrafft werden. [5.] Alle gämer und bständler under der herrschaft sollen durch ii'e 5 haußherrn und si selbst zuegesagt werden und umb ire bestand und herbergen bei der herschaft ein anzaigen thuen, darmit inen in zutragenden anstössen kan schuz getragen werden. Welcher sich aber on ordentlichen abschied hereinziehen und zuvor nit zuesagen und einschreiben lassen [will], oder wann ainer aus der obrigkait ziehen [unS\ den abschied nit zuvor 10 nemben und sein haußherr mit üne erscheinen und seines Verhaltens, ob er auch mit seinem wissen und on ansprach seines glübs erlassen werden kann, bericht thuen wurde,soll der ambtman und haußherr deßwegen mitgefänknuß oder in anderwegen gestrafft werden. [6.] Wer der herrschaft unterworfen oder zuegesagt ist, davon flichtig 15 sieh an anders ende on vorwissen und abschied anherschet oder vogtet, da soll man dieselben an den herrn, darunter er betretten wurde, erfordern; wolt er das aber nit antworten, so mag man nach denselben greifen zwischen der kirchen und haußthier und ine bringen in der herrschaft beßerung. [7.] Wer ainen haltet auf des andern schaden — er sei inlender oder 20 außlender, wer der war,er hette landshult oder nit —;der soll darumben an seinen leib und guet gestrafft werden und jenem oder dem andern thail sein schaden abtragen. [^.] Ob jemant zu aines manns behaußung kam — es wären pilgräm oder andere wanderunde leuth —,so ferr er si in kainem unerbaren oder 25 schadthaften wesen nicht erkennt, mag er si über nacht beherbergen und nit lenger, außgenummen er wiß fier si zu antworten. [9.] Es wiert auch allen underthonen und beständlern verpoten, das kainer sein ledigen sun oder tochter, die handwerch künnen und selbst nit maister oder maisterin sein, bei inen aufhalten oder underschlaipf geben, 30 vill weniger zu arbaiten und in handwerch zu stimpeln gestatten, auch andern fierdern sollen, sondern ain jedes sich seines ordentlichen maisters und hand werch betragen und in arbait verdingen sollen. Wo aber soliches nit bescliiecht und ein soliche personn — es sei an arbait oder stimplerei, rummor, frävel oder andern muetwillen und unzüchtigen wesen — was verpräch, darüber 35 alsdann die obrigkait meiden und sich auf den maister beruefen wolte, selten desselben eitern oder darbei si sich aufhalten,fier dieselb personn gegen \iie] obrigkait Verantwortung zu thuen schuldig sein, und die ambtleut,so soliches aufhalten verschweigen, gestraft werden. \10.\ Und damit denen armen und redlichen handwerchsleuten durch 40 soliche ledige personen und sterer ir narung nit enzogen, viU weniger in den winkln aufzuhalten gestat werde, sollen allen handwerchsleüten ir sonder liche achtung daraufzuhaben hiemit auferlegt und bevolhen sein, der obrig kait dieselben nambhaft zu machen. [27.] Von zucht und sorg, auch abstellung beser mißbreüch: Wiewoll 45 di obrigkait vor der zeit umb ursach willen das haarriffeln, öpfl-, ruebenschöllen, röekensiz und andere zusambenkunften, so bei der nacht beschehen, verpotten, weil man aber befint, das etlicher orten denselben verpot kain volziehen beschehen, daraus dann der obrigkait täglich fierkumbt, was fier

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