Oberösterreichische Weistümer

338 Herrschaft Scharnslein [2S.] Wann ain waltguss ist, daß die den sag- und holzleuten ploch und holz hinwecktregt, dasselbig kumb auf waß grünt die sein, so mag ainer demselben holz in vier wochen lenger oder kürzer zeit nachstellen und, so er auf demselben holz sein march findt, dasselbig zu seinen banden nemben; 5 und so aber der, welchem das holz auf seine grünt gerunnen wäre, daß beschwärung het, so soll er dem wasserknecht zween pfennig geben, das er beruef, welcher holz auf seinen grünten ligent') findt,ime zugeherig, daß er solches weckraumbt. Thuet er deß nit, so mag der, dem das holz auf seinen grünten ligt, dasselb selbst weckraumen, aintwerder an die Albm bringen 10 oder in ain graben werfen und selbst nit gebrauchen, dann allain er hab darumben sein geber. Welcher sich aber darüber des bemelten holz imdersteet, der ist dem wassergericht in die straff verfallen, und des verprechers oberigkait schuldig, solchen verprecher dem wassergericht in die straff zu verschaffen®). 15 [29.] Wann die holz- oder sagleut erfordert werden und nit erscheinen, was das recht sei? So die holz- oder sagleut zum driten mal erfordert werden und nit erscheinen, so soll zwischen hauß- und kirchenthür nach inen grifen, zur gehorsamb gebracht, auch der pach zugesezt und nit eröffnet werden, biß 20 er der straff halbn mit dem richter abkumbt®). [30.] Welche an das Oberholz geferst und dieselben über ir anzall mer abgeschlagen und zu der Albm oder anderß wohin füern, als innen benennt und bewilligt worden, sein si daß groß wandl verfallen. [32.] Wann schnekerer oder träxler in die vorsst geen wellen, so sein 25 si schuldig, deß von der herrschaft zu besteen. [32.] Wier riegen auch der herrschaft Schärnnstain lantgericht und lantgerichtßgezirk, soweit sich derselb von march zu march erstreckt und hievor in disem urbar nach lengs außfücrlich beschriben und einkuraben, daß es also zu gemelter herrschaft von alters heer gehert und noch frei ,50 erblich und aigenthumblich geherig. [33.] Gleicher gestalt riegen wir der herrschaft Scharnnstain vorsstmarch, wie dieselben zwischen gemelter herrschaft und deren daran rainenten benachperten außgemarkt, zum thail auch die hochen gepürg und wasser sagen solche von ainander schaiden, wie solche auch hievor in disem urbar 35 von march zu march geschriben steen; item alle panwält, gehulz, vörsst und freigepürg, wie solche in bemelten vorsstmarchen gelegen, im urbar mit namen benennt und unbenent, nichts außgenumen, sovil von alters zu der herrschaft Schärnnstain gehert, besuechts und unbesuechts; deßgleichen daß reißgejaid in allen denselben gehulzen und seinen außgezaigten pidmarchen, 40 so der herrschaft allererst gegeben worden, daß solches alles von alters und iezo frei erblich und aigenthumblichen zu der herrschaft Schärnstain ge herig, alß solches hievor begriffen. Ebnermassen alle see, weier, vischwasser, vischpäch^") und vischprunn, sovil derselben in der herrschaft Schärnnstain gelegen und in disem 45 urbar mit namen benennt einkumben sein. ') in A nachgetragen ®)Hier endet D. ®) Hier endet E mit dem Nachtrag; Ende. ")A vispäch

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