Oberösterreichische Weistümer

III. Wasserrecht (1584) 335 rechten zu der herrschaften Schärnstain, wie es von alter lieerkumben sei; darauf solle des rechtens gefragt werden. [2.] Von alter ist herkumen, daß ain ieder wasserrichter vom Kolbmcar an den Albmsee über den see an die Schöflannt, von derselben hinab biß geen Weiß an den mitern pruggstecken und auf dem sant, auch laut 5 widerumb anhaimb zu richten hat;und so lang der holz- oder floßman hacken und näbinger bei im tregt, er gehe zu wemb er welle, so hat inne umb kain verprechen, wie das genannt, niemant zu straffen als der wasserrichter; und soll darumben rechtenß gefragt werden. [3.] Welcher müllner oder der, so das holzwerch arbait auf wasser 10 oder laut, in aigner person oder durch sein beredt potten auf heutigen st. Georgentag bei dem wasserrecht nit erscheint, der ist daß wandl funfundsibenzig pfenning verfallen, und mag der wasserrichter nach demselben ungehorsamen one all vorgehunde beclagung greifen zwischen der hauß- und der kirehenthier; und mag darumben rechtens gefragt werden. 15 [4.] Ain ieder mann, er sei von Wienn, Hungern oder Behaimb, der mag frei an das freigepürg, welches aigenthumblich zur herrschaft Schärn stain gehert, geen, doch wann er an die vorsstpruggen kumbt,so soll er den gewendlichen vorsstpfenning geben und daß march begern^). [5.] So ainer zum wasserrechten beclagt wirdt, derselbig soll laugnen 20 oder bekennen; bekennt er, so gewint er willen, laugnet er, so thuet er den rechten ain genuegen; daß ist mit seinem höchsten rechten und solle damals rechtenß gefragt werden. [6.] Item so ainer ainen aid schweren wolt, soll derselb nach Ordnung der rechten im Viechtwanng bei der vorsstpenk beschechen. 25 [7.] Es ist von alter lieerkumben: wann der holzman auß seinem hauß geet und tregt hacken oder näbinger, was er denn schaden thuet oder nimbt, da hat niemand zu richten alß ain wasserrichter zu Schärnnstain^). [3.] Weiter ist von alter heerkumben: wer ainem den holzweg verhielt, nach demselben soU der wasserrichter stellen, inne darzu halten, daß er dem, 30 so er schaden gethan, denselben abtrag und darzu das wandl fünf pfund sechzig pfenning bezallen^). [9.] Welcher holz verpeut, der soll solches auf dem wasser biß an dritten tag bewaren;kumbt der mann,dem solches verpotten ist, und macht dasselb in dreien oder auf dem laut in vierzehen tagen ledig, so ist er nichts 35 schuldig; erscheint er aber zu außgang ernennter tag nit, so soU der wasser richter recht ergeen lassen umb bemelt verpotten holz und soll von den widersessigen nemben daß wandl. Dieser Art. /. D;B fh. Der vorst von der alten wüer zum Schärnstain, zunebst der pruck unzt an den Rayfpach, an der andern selten vom Ennzenpach 40 unzt aber in die vorberüert wüer gebort allain geen Sobärnstain; und hinter dem Raifpacb gebert er halber zu der herrschaft Seysenburg, doch ausgenomen drei pannbolz Lanngaw, Ameßaw und Prandtaw, die geberen allain zu der herrschaft Schärnstain. zu Schärnnstain f. D. ') B(h. Wann ain sagmaister auf plocb oder ander albenbolz über winter leicht, ein ander aber kauft ihme dasselb gefehrlicher weiß auß, derselb ist dem wasserrichter das groß wandl zu straff verfahlen, und soll dem ersten darleicher daß holz ervolgt und der Unkosten wider erstatt werden. 25 österr. Weistümer XIII/2. 45

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