Oberösterreichische Weistümer

II. Forstrecht (1587) 379 [22.] Ich frag euclis rechten, wie man ainen pannzaun soll friden, was dammb recht sei? Der soU gefreit sein winter und somer mit aufgereckten stecken, wann er daß thuet; wo er aber das nit thät und dardurch schaden gescheche, und wemb er den schaden hat gethan, so ist er dem richter verfallen zu wandl 5 72 und soll der richter darob sein, das dem sein schaden wirt abgelegt. [23.] Ich frag euchs rechten, ob ain schnee fiel und ain priesster mit Gottes leichnamb ritt und ob ainer mit ainem wein füer, was darumb recht sei? Ob ain schneegefell außkämb und ain priesster mit Gottes leichnamb 10 ritt oder ainer mit ainem weinwagen füer und prach auf,damit si auß mechten kumben, und alspalt der paur, des der fridt ist, in die erd mag mit ainem vorsststecken, so soll er zaunholz nemben und ain vorsstecken und friden, damit ime und seinem nachpaurn kain schadt bescheche; wann er das thann hat, so ist") er niemants nichts schuldig; thuet ers aber nicht, so ist er dem 15 richter verfallen 5 60 .Sj. [2i.] Ich frag euchs rechten, ob ainer von ainem ungeweltigen potten^) kauf, was darumb recht ist? Ob ainer von ainem ungeweltigen potten kauf, es sei knecht®), diern oder pueben, und wo die uberweist werden, die hingeben oder kaufen, die 20 soU man straffen als die andern diep, daß man wiß, waß aines hingeben oder kaufen soll. [25.] Wir riegen auch der herrschaft Schärnstain lantgericht und lantgerichtsgezürk, soweit sich derselb von march zu march erstreckt und hievor in disem urbar nach lengs ausfüerlich beschriben und einkumen, 25 das es also zu gemelter herrschaft von alters gehert und noch auch iezo frei erblich und aigenthumbUch geherig. II. Forstrecht*). 1587. Wirtschaftliche Bedeutung hatte die Herrschaft durch ihren großen Wald- so besitz. Dieser zerfiel im 16. Jahrhundert in drei Teile: 1. Die fünf Auen Brentau (südlich Grünau), Amesau (am Almsee), Lengau (ebendort?), Sandau (bei Viechtwang) und Zagelau (ebendort). Seit Ferdinand I. hatte hier das Salzamt Gmunden das alleinige Nutzungsrecht; da es deshalb zu dauernden Mißhelligheiten kam, kaufte 1687 das Salzamt diese 35 fünf Auen. Das Holz wurde hauptsächlich für den Schiffbau verwendet; daher ging im 18. Jahrhundert die Verwaltung auf das oberste Schiffbauamt über. 2. Das sogenannte Oberholz umfaßte die Wälder Nußbrunn, Oberholz, Schratenau (Gem. Viechtwang), Schwarzenberg (sw. Micheldorf?) und Sonn leiten(Gem.Gschwant?). Über dieses Waldgebiet stand der Herrschaft die unein- 40 geschränkte Nutzung zu. Zahlreiche Grundholden der Herrschaften Scharnstein, so B, A unecht ") /• c)dienstpothen, so seiner selbst nit mächtig ist, etwas *)Die Buchstabennoten geben die mehligeren, Abweichungen des Textes Bern- 45 stein III an.

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