Oberösterreichische Weistümer

378 Herrschaft Sehamstein Ob man ain lantliueber auffordert') i) bei tag oder nacht, so soll er berait sein mit seiner pessten wöhr. Ob ime aber ain richter nicht allwegen mecht anseigen, so ist von alter heer kamen, daß ainer dem andern soll an sagen; welcher aber das pott verracht auf die freihait, die sie haben, der ist 5 dem richter verfallen zu wandl 72 [75.] Ich frag euchs rechten, wie ainer sein zehet geben solle, was darumb recht sei? Daß ain ieder den zehet zu geben schuldig, wie es von alter herkumben ist; wo aber ainer den zechet nicht recht gab,das der,dem der zehentzugehert, 10 roß und wagen an denselben tenn stell, da man den zechet unrecht geben hat, und soll darnach umbzellen. Wirt der uberwisen mit der zall, so ist er dem zehetner verfallen die neun taü, und der zehet thail ist des paurn, und roß und wagen ist dem zechentner widerumb haimbgefallen. [26.] Ich frag euchs rechten, ob sich der zehet auf ainem guet in zwai 15 oder drei thaU thailt, was darumb recht sei? Ob ainer ain thailten zechet het und den ieden zechneter, dem der zehet zugehert, nit recht gibf^), das er überweist wirt mit umbzellen oder sunst, so soll man den straffen als ain andern diep. [27.] Ich frag euchs rechten, ob ainer ain junkfrau nötet wider iren 20 willen, was darumb recht sei? Ob ainer aine zwung oder kämb zum richter mit geflochtem haar und machet das war, das dem also war, so soll der richter darob sein, das er die jungfrauschaft®) widerkert'), und soll denselben straffen an leib und guet, das er weiß, wie er aine an iren ehrn soll berauben. 25 [18.] Ich frag euchs rechten, ob ainer sein herren im lant nit het, was darumb recht sei? Ob ainer sein herren im lant nit hiet und doch ain ambtmann, so soll er seinem ambtman clagen, so soll der ambtman solches an seinen herren bringen in ainem monnat; das soll er ime wissen lassen, ob er im ein geniegen 30 thuen will oder nit. Und ob*) man ime ain genuegen nit thuen will, so soll er ainem richter clagen, und der richter soll gleich und recht thuen. [29.] Ich frag euchs rechten, ob ainer flichtig von seinem guet wirt, was darumb recht sei? Ob ainer fhchtig wuer von seinem guet, so soU sich ain richter seines 35 guets understeen.Weist ers aber in jar und den tagen,das es ain erbarer handl ist, so ist ime der richter schuldig, sein guet hinwider zu geben. Weist er es aber nit, so ist sein guet dem richter verfallen. [20.] Ich frag euchs rechten, ob ainer auf seines nachpaurn grünt stain klaubt, was darumb recht sei? 40 Alß oft ainer ains stain findt, der hinüber geworfen ist, alß oft ist er dem richter 72 .S) verfallen. [21]. Ich frag euchs rechten, ob ainer ainem andern ain felber abschlieg oder stecken, was darumb recht sei? Ob ainer ainem andern ain felber abschüeg oder ain stecken in ainem 45 zäun, so ist er, welcherlai er abschlegt, dem richter verfallen b tu 60 .Sj. ')B fh. es sei ')so B,A jungfrauschaft und kert 1) fh. es sei ') fh. und ®) jungschaft *) wo

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