Oberösterreichische Weistümer

g0g Grafschaft Ort im Traunsee 22. Urtl. Herr richter, von alter ist erkennt: ain hechten, item ain ferchen, iedes umb 1 dergleichen zwo rutten umb 1.5)^®). Jeziger zeit aber soll ain vischer dergleichen visch nit behalten, damit man vor der herrschaft bestehen und one straff sein mag. 5 23. Frag. Ob nier vischer in ainem hauß beieinander wohnen, sollen die nur ain vischen haben? 23. Urtl. Herr richter, das stehet bei der obrigkait, wie es der gefellig. 24. Frag. Item ob ain vischer sich understüend, mit zwaien geschiern zu \ischen und andere zu verhindern,und hat^°)doch nuer ain vischen®»), und 10 damit betretten wuerde? 24. Urtl. Herr richter, das hat kainer fueg und ist wider alter [herkomen]. Der betretten") ist der obrigkaits^) gefallen, darumben, das er seinem mitverwandten wider fueg und billigkait beschwert. 25. Frag. Wie man auflenden soll? 15 25. Urtl. Herr richter, das auflenden ist mancherlei, nemblich wann der tag hergehet zu mittag, auf halben abent und dergleichen, das oft ainer den andern mit dem auflenden hintern thuet. Wann aber ainer, der aufgelendt hat, nit zu pillicher rechter zeit bei sehöff und geschier were, so soll er dreimall schreien und warten,so lang ainer ain zug mag verrichten; kumbt 20 er, so ist es guet, wo nit, so mag alßdann der negst an inn anfaren, und ist nit lenger schuldig, darauf zu warterf^). 26. Frag. Ob ainer par rüdling fieng, was er verschuldt? 26. Urtl. Herr richter, par ridling sein verpotten; und wann ainer die an^^)ainem zug empfündt und facht, so soll er sich dessen'^) massen und 25 nit gebrauchen. Wierd ainer betreten, so verschuld er die straff. 27. Frag. Ob ainer prächsen fieng, wie mans halten soll? 27. Urtl. Herr richter,fengt ainer prächsen,so ist er der obrigkait aine zu geben und, ob er der hernach mer bekumbt, anzusagen und kainem andern zu geben®®) schuldig. 30 28. Frag. Ob ainer auf ainem kreüterzug betretten wuerde? 28. Urtl. Herr richter, kreüterzüg sem®') durchaus verpotten, in den winkeln sonderlich. Wo aber an den alten zügen kreüter gewachsen, die sein nit verpotten. 29. Frag. Ob ainer betretten wuerde, der one bewilligung der herr35 Schaft Ortt schwebet? 29. Urtl. Herr richter, das ist verpotten und straffbar und ain grosso verderbliche beschwer der andern vischern. 30. Frag. Wievü die herrschaft Ortt vischer aufm Traunsee zu halten hat®®)? 40 dergleichen zwo rutten umb 1 f. G ")und hat]C der ®°) C fh. hatte ÄC danach getilgt darumben C fh. in die straff C fh. 26. Frag. Zu was zeit und stund an sonn- xmd feirtägen an das fischen ausgefahren werden soU? 26. Urtl. Herr richter, es solle an sonn- und feirtägen allzeit von Georgi bis Michaeli umb sechs uhr abents, im winter aber von Michaeli an bis widerumben 45 auf Georgi umb 4 uhr und nit eheunder ausgefahren werden.Wer das übertritt, solle in der straff sein. Die Numerierung der folgenden Artikel ist in G jeweils um eine Einheit höher. ")C in ®®) C deren ®®) C raichen ®') aus C,f. AB ®®)C befuegt

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