Oberösterreichische Weistümer

366 Grafschaft Ort im Traunsee 6. Urtl. Herr richter, in die Traun hat der hoffvischer^') weiter nit als von einem wiergrabm in den andern zu greifen und im see von ainem kalch herüber gegen dem andern an das Irher^") hauß. 7. Frag. Waß gestalt und mit was zeug der hoffischer sein^^) viseh5 waid von alter her zu vischen befuegt und sich dessen die inhaber gebraucht und noch vischen sollen? 7. Urtl. Herr richter, änderst nit, dann das er^'') befnegt in der naufahrt hinab das vischen, in den fächern mit reischen legen und soweit er auf ainem schiffl auf der wüehr mit derföderschnuer zwischen beider wiehr in der 10 naufarth gegen dem march gelangen müge. Wann er aber mit der grundschnüer vischen welle^^), das ist mit willen der obrigkait beschechen. Im see aber mag er mit reischen, sezgarn und zugnezen, so weit die march gehen, vischen wie andere seevischer. 8. Frag. Wan ain vischer sein visehrecht ubergibt oder verkauft, was 15 er ferner für recht habe? 8. Urtl. Herr richter, er hat kain recht und nit mer zu vischen, er habe dann von der obrigkait genedigen willen. 9. Frag. Wievil haslgarn beim see sein sollen? 9. Urtl. Herr richter, es sollen ir drei sein, ains die herrschaft Ortt, 20 das ander im Eüenart^^) und das dritt zu Traunkhirchen. Das ist von alter geurtailt worden, dabei ich es lass. 10. Frag. Wie man dieselben ziechen soll? 10. Urtl. Herr richter, am Auffarttag mag man mit dem haßlgarn anheben und ziechen biß auf sand Johannes sunewenden^^). Wer darüber 25 betretten [wirdet], ist in der straff. 11. Frag. Was für visch durch die vischer aufm''®) see gefangen, wemb si die zu geben®') schuldig sein? 11. Urtl. Herr richter, alle visch, so auf dem®®) see gefangen und über ain groschen wert, die ist man schuldig der herrschaft Ortt und sonst kainem 30 andern anznsagen, es were dann sach, das aus ungestüemb und wind kainer aufm see herzuezum schlossfaren möchte.Welcher das nit thät und betretten wurde, der ist umb die visch verfallen und nach darzue straffmessig®®). 12. Frag. Wem®®) ain frembter seevisch®i) aufkaufet und nit willen hett? 35 12. Urtl. Herr richter, ainer frembten personn ist der vischer, der im visch gibt, schuldig anzuzaigen, das er solche kaufte visch®®) der herrschaft Ortt®®) ansage; und®®) thuet er das, so ist der vischer ledig; und wann man der hoffvischer]C man ®°)B Ircher,C fh. oder Weißgärber ®') der hof fischer sein] C man des hoffischers ®®)C man ®®)Cwill ®®)BRüemart,G Ruchn40 Orth ®®) sandJohannes sunewenden]C st. Joanniim sommer ®®) Cim ®') Cfh. und anzusagen ®®) auf dem]Cim ®®) C fh. Weilen sich aber das gottshaus Ihaunkirchen und berüehrte graffschaft Olirt zu erhaltung gueter nachbarschaft seithero auf nachfolgende weis verglichen, das nembüchen die von denen Traunkirchischen fischern gefangene fisch erstens daselbsten zu Traunkirchen und, was man dorten 45 zur notturft nit bedarf, der graffschaft angefailt werden sollen, also hat es diser zeit darbei sein verbleiben. Wurde aber einer im widerigen betretten, dem sollen die fisch genomben und er darzue gestrafft werden. ®°) B horr. in Wen, C Wan ®') B korr.in seevischer ®®) C fh. wie hievor verstanden ®®) der herrschaft Ortt f. C ®®) A spät.Zusatz nit füerbringe, ebenso B.

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