Oberösterreichische Weistümer

342 Grafschaft Ort im Traunsee im land aufgerichte weberordnung. Derselben nach sein si der nachperschaft zu würchen schuldig. Fragt weiter, was recht ist. 34. Frag. Was und wievil ein müllner von ainem mezen kern oder anderm gedrait nemen soll? 5 34. Urtl. Herr richter,im ganzen land ist ain kais. pubhcierte gefertigte müllnerordnung aufgericht verbanden. Derselben gemäß sein die müllner den nachpern ir malter zu mallen schuldig. Wo si es nit thäten und darüber handleten, so sein si irer obrigkait so woll euch, herr richter, in die straff verfallen; sag ich zu recht. Fragt weiter, was recht ist. 10 35.'°) Frag. Ob ainer holz abhacket, es wer sumerauholz oder klaubholz, und Hess es über jar Ilgen, was darumben recht sei? 35. Urtl. Herr richter, klaub- oder sumerauholz hat ain ieder vorsstpaur zu seiner haußnotturft zu gebrauchen.Doch wann ers auf der pann nit zu hauß bringen künt, das ers den andern winter auf der pann zu hauß füere. 15 Wo es aber auch nit beschäche, so mag ain vorsster das holz zu ime nemen und ir, herr richter, mügt den paurn,der solchen prenwidtim wald verfallen'") lässt, umb 5 fl 2 ß .5) straffen. Fragt weiter, was recht ist. 36. Frag. Was ain ieder vorsstpaur für holz abschlagen magi) und wie gross das sein solle? 20 36. Urtl. Herr richter, ain ieder vorsstpaur™) soll under den puechen zum prenwidt oder andern Wiener nit schlagen, dann das ain stambprügl vier achß gäbe, also auch kain tennen- noch veichtenpaumb Wiener nit niderfallen")"), er sei dann aines schloß oder zimermässigen pämbs groß am stamb umbfangen. Sonst soll kainer cliener holz niderschlagen, er wer dann 25 aines laiter- oder wißpaumbs zum gerecht") holz notturftig°). Wer darüber betretten wurd, ist von iedem stamb 72 .S| zu wandl verfallen. Es mag auch ain ieder vorsstman, wann und soverr er zu seiner haußnotturft —•doch ohn verkaufung — aines plochholz bedürftig, drei stämb") abschlagen; wurd er aber untreu befunden, stet im die straff bevor; sprich ich zu recht. Fragt 30 weiter, was recht ist. 37. Frag. Ob ainer von leib oder guet die schranen duldet und heut nit da were? 37. Urtl. Herr richter, alle die, so mit fueder und huen zu der herrschaft Ortt gevogt und gevorsst {sind], die sein die schrannen zu dulden 35 schuldig, und welcher an redUche") Ursachen — es wer den, das ainer schwachait, gross gewasser oder herrngeschäft daran verhindert — muetwillig außbUb und kain beredt potten beim rechten hette, der ist dem gericht 72 .3) zu wandl verfallen; sprüch ich zu recht. Weiter fragt, was recht ist. 38.") Frag. Ob aine oder mer fragen von Wirz wegen underlassenP) 40 und nit gefragt wüerden, ob si meinem genedigeni)herrn und dem geding der nachpern, so die schranen dulden''), nichts verjär? ")C 29. Die beiden folgenden Artikel 30. 31. ")C verfaulen ")BC niderfeUen '°) B gericht ") drei stämb ]C were mit verwillig- rmd auszaigung 3 stamm ") BC rechtliche ") C 33. 45 1) abschlagen mag]abzuschlagen befuegt ™) ieder vorsstpaur]paur am vorsst ») niderfellen o)bedürftig p) ausgelassen a) meinem genedigen]C ihre kais. maj. etc. etc., unserm allergnädigsten herm "■) und dem geding . . . dulden ] am vorstrecht, auch der schranen am geding

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