Oberösterreichische Weistümer

340 Grafschaft Ort im Traunsee 23. Urtl. Herr ricliter, wann ainer oder mer zwischen nachpern, die sich entzwaien, in hiz und rumor geben wolten, aus christlicher lieb von ainigkait wegen fridt gebute, und in solcher nott, ob es schon ain weibespersonn thete, ain penfall aussezet®'), so hat in, der darüber handlet oder 5 schlecht, der obrigkait verworcht, und ine das gericht noch darzue umb das fräflwandl zu straffen. Das sprüch ich zu recht. Fragt weiter, was recht ist. 24. Frag. Ob ainer dem andern gehandlezu) holz empfieret^), was der verprochen habe^)? 24. Urtl. Herr richter, es soll kainer'') dem andern sein zuegerechtes 10 holz, es sei scheiter, widt oder anders,an willen und wissen nit weckfiierenv). Der solches thuet,ist nit erbar, und sich mit dem,[dem]er das holz entfüert, zu vertragen") schuldig, und hat ihn^»)sein obrigkait und das landgericht^) andern zum exempl woll darumben zu^) straffen. Das")sprüch ich zu recht. Fragt weiter, was recht ist. 15 25. Frag. Zu welcher zeit man der herrschaft den dienst raichen solle? 25. Urtl. Herr richter, ain ieder underthonn waiß, zu was zeit er seiner obrigkait steur und dienst, was er ir schuldig, raichen solle, den etlich obrigkaiten haben mer dienstzeit als unser Frauen tag im herbst, zu wei nachten,sand Georgen tag, Michaeli und dergleichen. Da soll ain ieder sehen, 20 das er sein obrigkait zu billicher zeit bezall, sich dardurch der straff oder verfaUung seiner gründ verhüete. Fragt weiter, was recht ist. 26. Frag. Wie nachet man zum federspill arbaiten soll? 26. Urtl. Herr richter, zum federspill zu arbaiten hat man in etlich jaren, weil mans bei der herrschaft nit praucht, auch nit urtailt. Wanns aber 25 die obrigkait haben wolte, so möcht sie es verrüefen lassen, das kainer zu nachet, wo das federspill im walt sein stand hat,holz sclilag oder arbait. Wer es darüber thuet, der ist straffmessig. Fragt weiter, was recht ist. 27 59) Frag. Ob ainer überzämbts'") viech hett, wie es damit gehalten werden soll? 30 27. Urtl. Es soll kainer schadthaft oder uberzämbts viech, es sei hund, Schwein oder anders, nit haben. Und ob er der ains het, so solle ers verwarte inbehalten, damits nit schaden thue. Wann im aber des wider sein tank®^) außkämb und entlief im, so soll er solches viech bei drei pfarrkirchen ver rüefen lassen, das sich ain ieder darvor hüete. Wann das beschiecht und 35 das viech ainem ain schaden thet, so ist er niemand nichts schuldig. Und wanns der nit bekumen künt und ir, herr richter, des erindert'®), so mügt ir dem nachstellen, dasselb feilen lassen und zu banden nemen; ob es schon ain ox, kue, schwein oder ain anders were, so seit ir das nit wider zu geben schuldig; sprüch ich zu recht. Fragt weiter, was recht ist. 40 28. Frag. Wie ainer seine schwein beim wißmat halten soll? ®®)BC aufsezet ®') C vergleichen und hat ihn aus C, f. A In C ist, da der vorhergehende Artikel fehlt, die Bezifferung um eine Einheit niedriger. «») C ungezaumhs «') C willen ®®) C fh. werdet ") sein gehandlets r) hinfüret '^) der verprochen habe]darumben recht 45 sei? U fh. ehrlicher mann r) fh. noch andersten und sich nut dem... ver tragen]sonder das holz, dem ers entfüeret, widerzukern =■) sein obrigkait. . . landgericht ] die gerichtlich obrigkait soll ine noch darzue '') exempl woll darumben zu ] abscheüch höcher als um das frävlwandl genuegsamb und woll ") fh. daran sich andere Stessen

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