Oberösterreichische Weistümer

330 Herrschaft Neidharting obrigkait die gebüelirliclie außrichtung wider bülicbkait solte oder wuerde versagt werden,alßdann solle der lantgerichtsverwalter Ihme auf sein ordent liches anruefen gleiches recht erthailen. 18. Frag: Ich frag euch rechtens, wann ainer von seinem guet flüchtig 5 wuerde, wie man darmit verfahren solle? Antwort: Wann ainer von seinem guet entlauft,so soUe daß lantgericht oder auch ain andere obrigkait solches so lang in die Sequestration zu nemben fueg und macht haben, biß der flüchtige inner jähr und tag, daß er ainen erbahrn handl gehabt, erwisen, darauf ihme sein guet wieder eingeantwortet 10 werden solle. Soferne er aber solches nit wuerde zu werk richten können, so ist sein guet der obrigkait verfahlen. 19. Frag: Ich frag euch rechtens, wann ainer von seinen auf seines nachbarn grünt stain umbklaubt, waß er hiermit verwircht? Antwort: Alß oft ainer ainen stain findt, den üime sein nachbar von 15 dem seinen auf seinen grünt zu schaden hinumb geworfen, alß oft ist derselbig dem lantgerichtsverwalter von iedem stain zuer straff 72.Sj verfahlen. Art. 20")=Scharnstein I, Art. 21. 21. Frag: Ich frag euch rechtens, wie man ainen panzaun soU friden und waß derjenige, so solches nit thuet, füer straff auf sich habe? 20 Antwort: Ain panzaun solle sommer und winter mit aufgerichten stecken gefridt sein. Woferne aber solches nit beschäch und hierdurch schaden entstünde, so ist man destwegen nit allain dem lantgerichtsver walter zum wandl verfallen 72 .5), sondern auch demjenigen, so der schaden widerfahren, billiehen abtrag zu laisten schuldig. 25 22. Frag: Ich frag euch rechtens, wann ain grosser schnee fiel und ain priester, der mit Gottes leichnamb ritt, oder ainer mit ainer weinfuehr vor einem gewähten häufen nit fortraisen könten, wessen sie sich hierinn zu verhalten? Antwort: Wann ain unverhofftes schneegeföhl außkämb und ain 30 priester mit Gottes leichnamb ritt oder ainer mit ainem weinwagen fuehr, und man bräche den fridt oder zäun auf, damit man möchte durchkomben, so ist der pauer, den der zäun gehörig, sobalt man mit ainem vorstecken in die ert mag, unwidersetzlich zu friden schuldig, damit seinen nachbarn hierdurch kain schaden beschehe. Zum fahl er aber solches zu rechter zeit 35 nit zu werk richten und seinen nachbarn mit seinem saumbsahl oder nachlässigkait schaden zuefüegen wuerde,so ist er solchen nit allain widerzukeren schuldig, sondern auch dem lantgerichtsverwalter mit 5 fl 2 ß in die straff verfahlen. Art. 23=Scharnstein I, Art. 24. 40 II. Taiding der Landhuber in den Pfarren Wimsbach und Roitham. 1591 Märe 20. Gleichzeitige Pergamenths., 8°, 10 Blätter (beschrieben fol. 2'—8'), Schloßarchiv Asparn an der Zaya. Hernach volgt das rechten und ehaft tätting, weliches denen lant45 huebern in Wimbspacher und Eeuthamer pfarr, die ich Helmhart Jörger von ^') Reihenfolge der Fragen in C: 21—23, 20.

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