328 Herrschaft Neidharting nit thätt, so ist die lantgerichtsobrigkait nach ihme zu greifen, wo man ihne betritt, dises orts befuegt.Zum fahl aber ainer ain malefizhandl auf sich hett, solle in der lantgerichtsverwalter in gehaimb erfordern lassen. Und da auch derselbige auf beschechene erforderung nit erscheinen wuerde, mag daß 5 lantgericht ihme nachstellen, wo sie ihne findt. 6. Frag: Ich frag euch rechtens, wann ainer march, wie die namben haben mögen, verkert, versetzt oder vertihgt, waß er hiermit verbrochen? Antwort: Ob ainer march verkert oder vertilgt, waß march daß auch wäre, und thäte solches ohne gefähr und nit mit seinem willen, sondern legts 10 hinwiderumb ohne des nachparn schaden an sein altes ort, so ist er niemant nichts hierumben schuldig. Thuet ers aber mit willen füersetzüch, so soll derjenige, dem die saeh angehet, disen ihme erwisenen gwalt an den lant gerichtsverwalter bringen. Wann nun hierauf ain bschautag benennt und der beklagte seines unrechtens überwisen wierdt, so ist er dem lantgerichts15 Verwalter, so oft er die march überlegt und vertilgt hat, allezeit verfallen 5 fl 2 ß. Art. 7= Scharnstein I, Art. 7. 8. Frag: Ich frag euch rechtens, wann sich ainer auß ainem verbott, arrest oder gefänknuß selbsten ledig macht und entlauft, waß er hierdurch 20 verwürcht habe? Antwort: Ob ain lanthueber in deme ihme angethonen arrest nit verbleibt, sondern sich selbst entweder gwaldtätig ledig macht oder hairabUch entlauft, so ist er dem lantgerichtsverwalter nit allain zuer straf verfallen 5 fl 2 ß, sondern man solle ihn mitten in die schrann setzen, biß er den lant25 huebern ihr altes recht und freiheit der Ordnung nach widerkehre und zu kreften bring, wie auch allen destwegen auflaufenden uncosten ebensfahls bezahl und abstatte. 9. Frag: Ich frag euch rechtens, wie manß zuer ernt- und einfexungszeit im schnit in ainem und andern halten solle? 30 Antwort: Wenn ainer außgeht und schneidt an parn und zugleich daß feit raumbt, so ist er wegen der nachbarschaft, so ihr trait noch nit einbracht, bei schönen wetter vor verfliessung 14 tagen daß viech in sein lähres velt zu treiben nit befuegt; regnet es aber,so solle er mit der abältzung noch 14 tag innhalten; zum fahl er aber solches nit thät und er sich wider 35 die kais.zehetordnung vergriffen,so soUe er wegen derfräventhchen aböltzung, so oft er dessen überwisen kan werden, dem lantgerichtsverwalter auch so oft 72 Hl, wie auch dem belaidigten seinen schaden nach erkanntnus widerkeren. 10. Frag: Ich frag euch rechtens, wann ain wolkenbruch oder sonsten 40 ain grosses gewässer außkämb und dasselbe ainem von seinem naehbarn auf seine grünt gefährlich gekert wuerde, waß derselbige hierdurch verbrochen? Antwort: Wer auf seines naehbarn grünt ain wasser gefährlich kehrt und dessen überwisen wierdt, der ist nicht allain dem lantgerichtsverwalter zum wandl verfallen 5fl 2 ß, sonder er ist auch dem beschwärten den zue45 gefüegten schaden abzulegen schuldig. 11. Frag: Ich frag euch rechtens, waß derjenige, der ainem bei nächt licher weil fürwartt, fuer straff verdient?
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