Oberösterreichische Weistümer

290 Herrschaft Sleyr [17.] Item wier riegen mehr:ob ain burger des nachts ainen poten umb wein schickt und ain trunkener oder andrer mit dem poten eintrung wider des wierts willen, der ist dem richter verfallen das frävelwandl und sol des wierts huld gewingen. 5 [IS.] Item mehr riegen wier: so ainer ainen wein aufthuet,so sol er in geben ainem als den andern;thuet er das nicht, so ist er dem richter verfallen das wandl. [19.] Item wier riegen mehr, das ain wiert selbst sol an den richter bringen, was unzucht in seinem hauß beschiecht; welcher das nit thuet, der 10 ist dem richter verfallen das wandl und aller poen, die solches verschuldt haben. [20.] Item wier riegen mehr:ob ain aufruehr oder zueredtnus geschäch, darumb der richter wuerdt angerueft, welcher das sah oder hört und dem richter nicht zu hilf kombt, der ist dem richter verfallen das wandl; und 1.5 kombt aber ainer dem richter zu hiK, thuet der iemand schaden, darumb ist er nichts schuldig. [2i.] Item wier riegen mehr: ob ainer einem wiert des abents ain irten außtrueg wider seinen des wierts willen, der sol den wiert deß morgens vor mittag bezahlen; thuet er das nicht, so ist er dem richter das wandl und sol 20 es dem wiert zwispün. [22.] Item wier riegen mehr, das wier salz und eisen mügen füehren von Waydthofen oder anderstwo zu unsern notturften ohn irrung aller landgericht. [23.] Item wier riegen melir: ob ain wiert ain andern gesund, söhn, 2.5 töchter, knecht oder diern porget wider desselben gesünd vatter und herrn willen und wissen, so ist derselb vatter oder herr dem wierd nit mehr schuldig zu bezallen dann 12 Hf. [24.] Item wier riegen mehr: ob ain feur außkäm, bei wem das währ, das Gott verbieten wolle, so soll derselbig, bei dem das feur außkombt, und .30 al sein haußgesünd freiung haben bis an den dritten tag, darumb das sie, so solcher sehadt geschäch, umb hilf schreien und selbst auf das best retten, damit grösser schaden understanden werde; welcher aber an solch leut alß Schuldner, die also threulich schrien und retteten, der bestimbten zeit band legen wurden, die sollen leib und guet der herrschaft Steyr^) verfallen sein; .35 das ist also durch die ganz gemain im thäting füer guet angesehen und zu recht erkennt worden. [25.] Item wier riegen mehr: ob ainer mit todt auf unserm burgfridt abget, was er sein burgrecht hinder sein läst, das stirbt in seiner kinder band und bedürfen des nicht zu leben nehmen,ließ er aber nicht kinder, so stürbt 40 es seiner hausfrauen in ir band ir lebenlang unverthändüch;dasist unser recht. [26.] Item wier riegen mehr: das wier unser burkrecht keinem edlman leihen noch zu unß herein falmen lassen, ist unser recht. [27.] Item wier riegen mehr, das gast mit gast nit sol hie handien, weder mit wein, traid noch andern dingen; allein am erchtag mag gast mit 45 gast handien und sol geschechen auf der ägß; wer das ubertritt, der ist dem richter verfallen das wandl und sol der burger huld gewingen. ') spät. Nachtrag: auf gnad

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