Oberösterreichische Weistümer

288 Herrschaft Sleyr Der Ort gehörte zu den 19 Märkten der n.-ö. „Innerlerger Eisenwurzen", die zur Proviantversorgung der Eisenerzeugung verpflichtet waren und dafür bestimmte Rechte beim Verschleiß des Innerberger Eisens besaßen. Wesentliche Bedeutung im Eisenhandel besaß Aschbach jedoch nur im 13. Jahrhundert — 5 1266 wird es als ernsthafte Konkurrenzfür Waidhofen bezeichnet—,dann wurde es rasch, besonders durch das aufstrebende Steyr, ausdem Eisenhandelverdrängt. Aschbach lag vor 1702 im Landgericht der Herrschaft Enns, später in dem der Herrschaft Salaberg. Es.; Urbar der Herrschaft Steyr aus der Mitte des 16. Jh.(mitZusätzen aus der Zeit 10 bis 1662), 2°, 1716 Blätter (vorliegender Text auf fol. 690^ ff.), OÖLA,Herrschafts archiv Steyr, Hs. 38. Das Urbar trägt die Aufschrift: Urbarium über der kais. herrschaft Stejrr urbarsunterthanen etc. Im Register des Urbars findet sich der Vermerk: Des gevogten markts Aspach thätingbüechel. 15 Des gevogten markts Aspach thätingbüecheD). Vermerkt die rechten des bueohs und markts^) Aßpach, [so] auß brieflicher urkund und aus dem alten marktbuech gezogen und von neuem im thäting zu recht erkennt worden. [J.] Erstlich haben wier daß recht und ist von alter also herkomben, 20 daß wier ainen richter sezen und erwehlen auf unserm burkfridt, welcher uns darzu gefeit, er sei im markt oder auf der Leedergassen, und sol im dann daß gericht verleichen, wer der zeit verweeser ist der herrschaft Steyr, ohn Widerrede. [2.] Item zum andern ist unser recht, daß wier deßselben tags sezen 25 und erwehlen sechs in den rath und zween, die man nent gmainer. [3.] Item zum dritten ist unser recht, das wier unser ehehaft thäting dreimahl im jähr besezen, das erst am freitag in den ersten vier tagen in der fasten, das ander am freitag nach pfingsten, das dritt am freitag nach st. Michelstag, und da beschauen und fachen all unser maß und kandl, damit 30 armen und reichen recht geschech, und darnach in den vierzehen tagen auf die feurstett und überfang gehen, dieselben zu beschauen; das ist unser recht. [4.] Item zum vierten riegen wir und ist unser recht und von alter also herkomben: ob ain landrichter sähe oder wüste auf unsern burkfridt 35 ainen schedlichen man, den sol er selbst nicht anfallen, sondern er sol in an unsern richter erfordern, und ob der richter nicht anheimb wehr, so haben in des raths zween oder drei dem landrichter wolzu erlauben nach des markts rechten, und wier sollen in behalten unzt an den dritten tag; kombt dann der landrichter nach im, so sollen wier im den schedlichen man mit ainem 40 rockenhalben zum hagensgatern zuepinden lassen, als er mit giertl umbfangen ist, und dem landrichter dreimahl ruefen, und so in der landrichter fexnet, so sol er in halten dem markt ohne schaden. [5.] Item zum fünften riegen wier, das kein landrichter noch sein anwald in unser gericht nit zu greifen hat,er sez dann unsern richter am ersten 45 zu redt; und ob das währ,das ain burger ain zu todt schlueg, das Gott ver1)Diese Überschrift wurde dem Register des Urbars entnommen. ')bueohs und markts wohl irrtümlich statt burkfrids und markts

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