Oberösterreichische Weistümer

16 Kloster Garsten äcker lauft, viech durchtreibet oder sonst muetwilliger weis das liebe getraid verdörbt,der sollumb das große wandl per5fl2ß unablässig gestrafft werden, und noch darzue demjennigen, so beschädiget worden, durch den verdörber aller schaden gleich bezahlt werden. 5 3.'') Alle muetwülige gesündl — seis wers woll —,so bei der nacht herumblauft,jugezt, schreit, schilt,fluecht oderzum menschern an die fenster gehet oder andere loße und nichtswerthe händel anfangt, selbes soll der Obrigkeit alsobald nahmhaft gemacht werden, damit man wider solche umb erhaltung guet christhcher mannszucht willen die straf vorkehren möge, 10 wüdrigenfahls derjennige, so es waiß und der obrigkeit nit anzaiget, sondern derlei schödthche ungebühr verschwaiget, der solle mitsambt dem muetwilhgen übertretter aintweders mit 3 fl an gelt oder an leib empfündlich gestrafft werden. 4. Wer under denen Unterthannen ain unerbahres viech hat, welches 15 durchbricht, über- oder einspringt, stoßt, schlägt und andern auf allerhand weiß zu schaden gehet, derselbe soll dises aintweeders gleich hinweck thuen oder in seinen stall behalten, auf das hierdurch niemand kain schaden bescheche. Item soUen die wüehlende s. v. sau guet geringlet werden und ihnen kämp anlegen laßen, die beißende hund herentgegen an guete kötten an20 legen, mithin sowoll ihre hauß- alß andere hund unter niderschüeßens behuetsamb unterhalten selten, das keiner ainigen groß oder klainen wild in der Waldung nachjage. Würdet nun dises unterlaßen und darüber schaden geschechen, solle derselbe, deme das viech gehörig, nicht allein allen schaden bezahlen müeßen, sondern noch darzue in das große straffwandl verfahlen 25 sein, derowegen diser puncten wohl zu mörken und zu beobachten,zumahlen hierüber kaine ainige außflucht oder ausredt angehöret werden kunte®). 5. Es soll bei unaußbleiblicher gelt- oder leibsstraff nebst der außpfandung kain unterthann mehrers viech in die schläg oder waid eintreiben, alß ihme bewilhget, zu welchen sonderlich das fuehrviech verboten. Denen 30 ochsenhandlern aber, so im summer das viech zusambkaufen und alßdan ihren nachbahm zu schaden heufig in die waid eintreiben, mithin gegen dem Winter wider verhandlen und verkaufen, welches ohnedem dem hießig beklemben bluembbesuech höchst schädlich, also disen viechhandlern ihre mißhandlungen unter straff 3 thallern verbotten sein solle. 35 6. Würdet das schädliche gaißviech hieriger orthen ain für allemahl iedweedern gänzlich abgeschafftund verboten,auch darzue,wansainer erdapt, dems zu schaden gehet, der derfs ohne entgelt und bezahlung niderschüeßen oder zu todt schlagen. Wer nun über dieses verbot ain haimbhches gaißviech unterhaltet, so dem holzwachs zu schaden gehet, der soUe wohl empfindlich 40 gestraffet werden^). 7. Soll auch ain nachpaur dem andern auf kainerlei weiß nit überzainen, oder überzeun, noch überackem oder die zeun und fridt übersezen, noch die Es. Drittens, eienso in der Folge Viertens, Fünftens usf. ') B fh. wie auch derjenige — es mag ein bairr, bäurin oder dienstboth sein —soden jager oder 45 seinen knecht hiewegen schimpfete, wie schon öfter beschehen,der solle ohne einzige nachsieht in den kotter bei wasser und brod gestöcket werden. Bfh. deroweegen auch haubtsächlioh hierauf der jäger obachtsambes aug zu tragen hat, widrigenfahls Selbsten die straff zu befahren haben solle.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2