Oberösterreichische Weistümer

276 Herrschaft Steyr [14.] Dieinleut undinfrauen aufden guetern sullen nit die ambtleut,son der diherschaftaufnemen und versprechen undzu ab-und auffart32^nemen. [15.] Die verbot mugen die ambtleut annemen von aim herschaftman 4^ und von aim frembden 12 Aber das verbot soll der ambtman nit 5 rechtfertigen, sondern gehört und soll von der oberkait ertragen werden. [16.] Die ambtleut haben für sich selbs oder ausserhalb der oberkait niemand auf- noch abzustiften, [dfos] gehört allain der herschaft zue. [17.] Die ambtleut sullen, wie von alter herkomen, di nachperlich bschau halten und albeg vleis thun, die partheien treulich zu verainen. Wo 10 aber ain handlung den ambtleuten zu swer sein wolt, sullen si an di obrigkait langen lassen. [IS.] Si sullen auch dhain grund aus der herschaft versezen noch dhainem lassen, sonder die grund, so daraus versezt, das di wider in di her schaft gelöst werden. 15 [19.] Der phleger und [die] ambtleut sullen allzeit ir aufsehen haben, damit die gueter in der herrschaft stiftlich und peulich gehalten und nit geödt werden.Wo aber bei aim urbarsman der mangl gefunden, soll[man]im [<ias] nit gestatten, sunder das gut zuestiften und peulich halten. [20.] Es hat auch dhain haubtman noch dhain herr noch niemands 20 ander der herrschaft Steir holden und undersassen umb dhain Sachen zu strafen, anzunemen noch zu verbieten oder aufzuhalten, sonder ain phleger oder wem es vom landsfiersten') bevolhen würdet, der hat si umb all Sachen zu strafen und zu handien. [211] Es soll auch ain jeder inhaber der herschaft Steir oder phleger 25 nit gestatten, das die urbarsleut durch landrichter, ambtleut, vorster noch jemands andern wider di billickait und alt herkomen beswert werden und selbs auch nit thun, sonder threulich ob inhalten und der billickait alzeit handien. [22.] Und nachdem in der reformation des 24. jars auf etlichen uber dienten und veredtn guetern,die den dinstlaut des urbars nit ertragen mugen, 30 damit dieselben gueter wider zu pau chumben, ain nachlaß an dem dinst auf dem widerruefen beschehen, so sollen®) der phleger und [die] ambtleut ir aufsehen haben, damit die angezaigten gueter widerumb zu guetern pau chumben und, so si erfinden, das die gueter den alten dinst wider ertragen mugen, denselben alsdann von im nemen und den nacldaß in dem urbar 35 wider austun. J/S. Banntaidings- und Polizeiordnung des Fürsten Franz Anton von Bamberg. (1712—1759.) Franz Anton Fürst von Bamberg wurde im Jahre1678 geboren. Nach dem 40 Todeseines Vaters übernahm er1712dieHerrschaftSteyr.ErstarbimJahre1759. Hs.: Gleichzeitige Papierhs., 2°, 40 Blätter (vorliegender Text auf fol. 1'—27"), OÖLA Linz,HerrSchaftsarchiv Steyr, Hs.728. Auf dem Titelblatt befindet sich folgende Aufschrift: Pantättungs-pimcta. Demnach ihre hochfürstliche durchleücht, der durchleüchtigiste fürst 45 und herr herr Franz Anton des heiligen röm. reichs fürst von Lamberg, herr ') fiersten später nachgetragen ®) Hs. soll

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