274 Herrschaft Sieyr halten iezund und hinfür zu offenbarn, damit wir arm urbarleüth und haußgenossen bei unser freihait und gerechtigkait gehalten werden, gefreit und geschermbt,als von alter herkamen ist, von ainem articl auf dem andern und niemand uns darwider dringen lassen. Und ob iemand da wer,der uns dawider 5 dringen wolt,so wellen wir uns ain ieden articl mit recht entschaiden lassen; was dann der herrschaft und dem gericht zuepüert und gehört, des sein wir all ainheliglieh mit guetem willen zu vergönnen und das zu merken, als auch von alter herkomen ist, treulich und on alles gever. 112. Verhaltungsmaßregeln für die herrschaftlichen Beamten. 10 1524. Es.: Urbar der HerrschaftSteyr aus dem Jahre1524,4°,434 Blätter(vorliegender Text auf fol. 423^—428'), OÖLA, Herrschaftsarchiv Steyr, Hs. 36. Der Umschlag trägt folgende aus dem 18. Jh. stammende Aufschrift: Urbar der herrschaft Steyr. 1424. (Diese Datierung erfolgte irrtümlicU) 15 Der vorliegende Text ist auszugsweise gedrucTct bei Anton Rolleder, Heimatkunde von Steyr, Steyr (1894), S.210—212(Rolleder gibt ebenfalls die unrichtige Datierung 1424 an). Ordnung aines jeden innhaber der herrschaft Steyr. [7.] Erstlich soU ain burkgraf oder phleger von den urbarsleuten den 20 dinsthabern, wie in der wächst, nemen und die^) urbarsleut sullen^) den habern schon und wo! ausberaiten. Und ob aim urbarsman der habern nit wuechs, mag er denselben auf dem markt kaufen und den dinst damit bezalen, des sich der phleger benuegen sol lassen, doch das der habern zimlich gut sei. Wo aber amer den traid mit gelt bezalt, soll der phleger den traid 25 für ain mezen {und\ nit mer, dann wie der kauf am markt ist, nemen. [2.] Der besiglung halben der urbarsleut soll ain phleger oder burggraf von aim brief zu siglgelt 1 !(/ und nit mer nemen, er heng ains oder zwai sigl an den brief und \er soll] dem Schreiber für schreiberlon 60 und umb ain petzedl 12 [gehen]. 30 [3.] Welcher herschaftman aber ain brief über ain ciain guet, ain Sölden oder leben nemen wilund des begert,der^)soUezu siglgelt geben4 ß .Sj, schreibergelt 60 [und] umb petzedl 12 Dt und nit mer. [4.] Der besiglung halben in der hofmarch soll der richter zu Hall von aim kaufbrief, verzeichten oder heiratbrief siglgelt 80.S) und der vorster, 35 so mit ime sigelt, 32 und nit mer nemen, und sullen die urbarsleut, so si mit briefen chumen, fürden und ire brief umb anfordrung nit verhalten. [5.] Es ist auch bei den ambtleuten und urbarsleuten befunden: wann der richter zu Hai ain urbarmann strafen wil, so soll er das tun mit beisein und wissen des ambtmans; und der richter soll solh leut albeg durch den 40 ambtman vordem und mit rat des ambtmans denselben strafen und wandlen. Wan aber der richter ainen hat mit malavitzsachen, mag er den selbs fahen; so er mit demselben wil handln, sol er den ambtman und ander darzue vordem und handln, wie von alt herkomen ist. [6.] Der anlait halben, so die urbarsleut durch die landrichter zu Hai 45 gehört und beswert sind worden, sullen füron die ambtleut mitsambt aim ') Das folgende ve ist durchgestrichen Das folgende in ist durchgestrichen ')Das folgende solch ist durchgestrichen
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