Oberösterreichische Weistümer

Ijl. Eofmark (2. Hälfte 16. Jh.) 273 aber derselbig und thät dem clager nit ain beniegung, als pilich wer, so soll ers dem ambtman clagen,in des ambt er sizt; der dann die leüt inhat, der mag dann damit handien, als doch gebürlich und recht ist. [14f\ Mer ist der urbarleüt gerechtigkait: ob ainer ain march verrueret oder sein negsten überfur mit zeun oder mit graben oder mit wasserkern 5 oder mit stainclauben oder wie sich die uberfarung begibt, und das doch ungeverlich geschehen were, kumbt dann der ander, dem das gethan ist, und ermant sein nachparn mit im selbs oder mit andern leüten oder mit dem ambtman, widerthuet er im die übergreifung ab und macht das weißlich, das ers ohn als gefer gethan hat, und widerthuet das nachperhch, so seint lo dieselbigen baid dem gericht noch der herschaft nichts nit schuldig der sachen halben ze geben. [75.] Mer ist ir gerechtigkait: ob ain urbarman zimern will hauß oder Stadl, so ist im der vorster schuldig ze geben drei lange holz oder aber sechse zu hauß und zu stadl, und ainer, der da sizt im vorst und vorstrecht geit, 15 dem ist der vorster am driten jar ain speltholz schuldig ze geben; mag er aber mit bitten mer erlangen, das ste bei der herschaft. [76.] Mer ist der urbarleüt gerechtigkait: als dl vorster den vorsthabern sollen schicken zu der herschaft Steir, so soll amer füren 12 mezen; war aber, das er nit will oder mag thuen, der geb dem vorster 15 und nit 20 mer; und bring dann der vorster mit der ubertheurung und der 15 .5) von ainem ieden man, wers rechtlich schuldig ist, zu der herschaft banden, als auch von alter herkommen ist. [77.] Mer ist der urbarleüt gerechtigkait: wer in die vorst dienstpar ist, es sei herbsthüener oder aber käß, der soll ain huen geben, das zwaier 25 pfenig wert sei oder aber zwen pfenig; war es aber der herschaft nit genuegsam, der soU es auf der vorsthueben zogen wem, unzt das es der herschaft genuegsamb sei; und auch ain käß zu geben, der zwaier pfen^ woll wert sei oder aber zwen pfenig. [7S.] Mer haben die urbarleut mangeln, das auch von alter her- 30 komen ist; wan von alter ist herkommen, wann die wagner, die das groß wagenwerch machen, die solln vorgeen in den vorssten, darnach die ciain wagner, ieder in seiner gerechtigkait, und arbaitn das wagenwerch, damit ain gemainer treuer nuz betracht werdt, damit meniglich versorgt werdt; und nach den wagnern, als iezt angerüert ist, sollen dan die koller, die dann 35 gewondlich in den vorst gehöm, denselben überthail, was baid wagner ligen lassen, aufkoUen; war aber zu wenig ir ainem oder menigern, so mag ain vorster ethch holz, das zu wagnwerch nit dient, woll erlauben und treulich und als gever, damit das nuez holz, das zu solchen genötigen dingen notturft ist, gehait werde und iederman der sach halben bei seiner gerechtigkait bleibe. 40 [79.] Auch ist der urbarleüt gerechtigkait, die da haben die velder an die panschächen: der soll mit dem rechten fueß auf dem ghach sten und mit dem andern in dem vorst; und was er dann mit ainer gleichen langen hacken holz erlangen mag, es sei groß oder ciain, das mag er auf das hag niderschlachen und soll das gegen niemand entgelten; will er aber mer haben, 45 das soll er mit des vorsters willen bekomen. [26.] Und wiewol noch mer den armen urbarleüten und den hausgenossen vill aussteet, das iezunt nit berürt ist, das wir uns das als bevor 18 österr. Weistümer XIII/2.

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