Ijl. Hojmarlc (2. Hälfte 16. Jh.) 271 Ijl. Rechte der Urbarleute. (2. Hälfte des 16. Jh.) Hs.: Oleichseitige Papierhs., 8°, 8 Blätter (beschrieben fdl. P,2^—S'j, Hofkammerarchiv Wien, Niederösterreichische Herrschaftsakten, Fasz. 8 114fB, fol. 7 ff. Vermerkt der urbarleut in baiden ambtern in der hofmarch ir gerechtigkait 5 umb die ruegung der eehaften thäding,so si dann ee ie von alter und alweeg gehalten haben, und in das kain herschaft nie widersprochen hat. [I.] Von erst ist das ir gerechtigkait, ob ain urbarman abgehet, oder wer das urbar von hof hat, so soll der ambtman auf die stat kumen und da der herrschaft ain todtrecht beschauen, was lebendig viechs auf der stat sei; lo so soU das pesthaubt auf der stat bei dem urbar bleiben und das darnach ist gefallen zu todtrecht der herrschaft; und da soll dann der ambtman und zwen hausgenossen gwalt haben, das todtrecht zu schäzen umb ain treulichen gleichen pfenning. Wül dann der urbarman dasselbig todtrecht behalten, das mag er thuen, will er aber nit, so mag di herschaft damit handien nach 15 irem gefallen. [2.] Mer ist ir gerechtigkait, das die herschaft nach der hand das urbar soll leihen ainer wittib, so da ist, si hab gerechtigkait auf dem stuck oder nit. Ob aber di nit enbär, so soll mans leihen den negsten erben, wer zu den Zeiten verbanden sei^). 20 [3.] Es ist auch zu merken, in welcher zeit das geschehen soll; da ist von alter herkommen; in dreien vierzehen tagen,da soU sich das urbar nit vermanen, ain quottember, aber di tagen,ee dann die drei vierzehen tag vergent, so sol in die herschaft in alweegen dester genedighcher mitfaren; wer aber das, das ain übl weter säumet oder ain geschwengerte frau, so 25 soll sich der herschaft das urbar dennoch nit vermonen, anstand haben solang, unzt das dieselbig person das notturftighchen ersuchen mag. [4.] Mer ist ir gerechtigkait, das der ambtman noch die herschaft soll ain urbarman sizen lassen auf dem urbar, all die weil sich der ambtman versiecht, das er der herschaft fordrung von dem urbarman mag einbringen 30 und die nachpaurn gefridt werden. Wurdt aber der urbarman in den zwaien articl funden, so soll im der ambtman urlaub geben und das urbar stiften haissen. [5.] Mer ist der urbarleut gerechtigkait: wie ain urbarman wandhch wirt, es sei fechtwandl oder clagwändl, so ist er nit mer schuldig zu wandl 35 dann 60 .5|, er schlag mit wehrn und er hat oder werf, was er erlangen mag, damit er sich seines widerthaü widerhalt. Es ist auch nur der schuldig, der da angreift, und der sich da wehrn mueß,er oder sein heH nottürft ires leibs, die seint kaines wandl nit schuldig; das ist von alter ie und aUweeg also heerkommen. 40 [6.] Es ist auch zu merken, ob ainer in ain todtschlag fiel, doch in ainer erbarn vecht, so ist er nit mer schuldig vom todt zu wandl dan 60 ; dieselben 60 .5? sollen dem gericht zuebraeht werden wissentlich am dritten tag darnach; so das gethan, ist desselben menschen leib und guet vor gericht und der herschaft frei, ledig und müessig,ausgenommen es wurdt dann der 45 1) Von der Hand des Textes korrigiert aus verhalten ist.
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