III. Markt Winäischgarsten (1559) 265 sichert seie. Beschäch das nit, mugen sis widerumben mitsambt und neben des ricbter besichtigen; befinten sis wie zuvor ungerecht, haben sie macht, dieselb feurstat oder raucMang einzuwerfen und niderzuschlagen; der un gehorsam ist darzue der obrigkait gen Spittäl sechzig und fünf pfund pfening wandl verfallen. Und damit sollichem nachgelebt,solt ain richter mit sonderm 5 vleis aufsechung haben. 5. Sollen richter und rat aus innen und dann die gemain auch ainen erwellen, die alles viech,so man zu verkaufen niderschlecht, beschauen und setzen. Es solle auch kainer im markt kain gross viech niderschlagen, sonter zuvor den zwaien verornten ansagen, die es besichtigen und beschauen. Und lo so ainer ain ungerecht oder kranks viech bette oder wäre an dem vleisch unrain, das solle ausgeworfen werden. Denjenigen, so also vleisch schlagen, ist beim wandl sechzig und fünf phund pfening aufgelegt, das sie solliche beschauleut nit verklainern, ausschleten oder args beweisen, sonder in eren halten sollen. Und wellicher vleischacker oder ander zun ostern vleisch fail 15 hat, ist das ganz jar fleisch auszuwegen beim angezognen wandl hinzugeben schuldig. 6. Solle dem richter und rathe daselbst von der obrigkait zu Spittäll ain verfertigte Ordnung gegeben werden, wie die pöcken das prot — waizen und rocken — pachen und die gmain nit beschwüren sollen. Nach derselben 20 sollen sie richter und rathe aufs wenigist alle vierzechen tagen alles gepäch wögen, auch in der weissen und sonst notwendig besechen. Und wellicher pöck oder der,so prot auf den kauf pächt und sonst kain pöck seines hantwerchs wäre, wider die Ordnung zu ring oder nit die recht weissen pachen wuerde, alsoft das beschäch, ist er der obrigkait zu Spittäll sechzig und fünf 25 pfund pfening wandl verfallen; das soll der richter anzaigen und davon zwenundsibenzig pfening haben. So aber der richter solliches verhalten und nachermals erindert wuerde, mues er selbs das wandl puessen. Und wellicher pöck oder ander das pöckenwerch in der vassten hinaus treibt, der soll es durchs ganz iar leben und rechtes prot auf di beschau und Ordnung pachen 30 bei der straff. 7. Sollen wag, gewicht, elln — lang und kurz —,traid- und weimnaß von dem gotshaus Spittäll genumen und ordennlich gerecht bezaichent sein. Die mag ain richter bei ime haben und, damit niemant ungerechte maß, ein oder gewicht gebe,sein fleissig aufsechen haben und,so ainer unrecht befunden 35 wuerde, das der obrigkait anzaigen; die solle den verprecher, nach dem die that, an leib und guet als ainen, der wider die gepot Gottes und gemainer landsordnung gehandelt, straffen. In summa:Es solte hinfuran alle mass — traid-, weinmass, auch mulmetzen —,die in der gemain gebraucht werden, mit des gotshaus zaichen gemerkt werden,auch die schmalzprentln gleicher- 40 maß verzaichnet sein. Wer darwider handlet oder wesst sölhches und verschwigs, sollt am leib und guet gestrafft werden. 8. Sollen die wiert, so fallen wein schenken, kainen erlichen durchreisunden gast, der umb di herberg pit, abschlagen oder zu ainem andern weisen, sonder demselben, sovill sein vermügen, umb des gasts bezallung in 45 speis und anderm raichen, auch kainen gast wider die gepür beschweren. Wer das ubertrit, ist der obrigkait zu Spittäll sechzig und fünf pfund pfening
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