Oberösterreichische Weistümer

17/2. LandgericMstaiding (1567) 261 nemen; und so ainer oder mer hierumben angesprochen^'), solle inne ain lantrichter müessigen. Uber das solle alsdann ain lantrichter alle weg und strassen beschauen'"), wo sie nit genuegsam gemacht und'^) noch ain abgang wäre, möcht er") alle umbsessige underthonen im lantgeriht von gemaines nuz wegen erfordern, die auch gehorsamblich erscheinen sollen und sölhche 5 pese weg gerecht und guet machen lassen. [25.] Frag: Ich frage euch ferrer, ob aber ainer oder mer seine wege nach laut des negsten rechtspruch nit also jerhöhen machet und es wuerde in besichtigung der weg peß und naehtailig, auch") den raissunden geferlich befunden, was darumben recht seie? lo Antwort: Herr der richter"), ich sprich zu recht: so amer oder mer iere wege zu rechter zeit, wie hievor erkennt, nit machet, und sie wuerden in besichtigung peß, geverlich und naehtailig befunden, ist der, wo der weg vor seinen fürhaupen peß und nit guet befunden"), zum ersten und andern maU albegen 75 wandl dem lantrichter verfallen; wuerde er aber zum 15 dritten mall lässig und ungehorsam befunden, ist er 60 und b M' wandl schuldig"); er mueß auch den weg alspalt und on verzug gerecht und guet machen.Und so zugleih in söllichem pesen weg iemants ain schadenbeschechen were,denselben schaden")ist der, dabei der peß und ungemaht weg befunden, abzulegen und auszusteen") schuldig. 20 [26.] Frag: Ich frag euch, ob sich ain beschau auf ainer lanthueb zuetriiege und begäbe, wie es im selben faal gehalten solle werden, wem die anzaigt") und wer darauf zu kumen schuldig. Antwort: Wie ich von alter her^°) und [von] dennen, so vor jarn^^) am lanttäding gesessen, gehert, so solle ain iede beschau, die man auf den lant- 25 hueben halten wille, ainem lantrichter zuvor anzaigt werden. Wo das nicht beschäche, sein die, so die sach belangt, 75 .5) wandl verfallen. Es sein auch alle lanthueber darauf ze kumen schuldig. Welhcher aber nit auf die beschau erschine, ist auch 75^ wandl dem lantrichter verfallen. [27.] Frag: Ob sich zuetruege und begäbe, des dann an villen^') enten 30 beschiecht, das ein obßpämb — wesserlai obß solhches") wäre — zwischen zwaier nachpern^^) oder in irem fridt stiente,frage ich euch, wie man es mit abnemung derselben frucht halten solle? Antwort: SoviU dise frag berüert, spriche ich zu recht: Wann ain söllicher obspäm zwischen zwaier nachpern stiente, soUen bede nachpem die 35 frucht zeitig lassen werden. Alsdann soll ainer dem andern zu der abvexung ansagen,und was ain ieder auf seinem grünt mit der haut beraihen mage oder was auf aines grüntfeit, das ist sein und merers nit.Wo aber ainer dem andern nit ansaget, das were geferhch; derselb ist dem lantrichter zu wandl verfallen 75 .S) und darzue seinem nachpern, was er ime ungepürlichen an seinem tail 40 abgenumen, widerumben zu erstatten schuldig. CD fh. wurden ") BCD besichtigen BCD fli. daran ")A danach: ain ganze lantschaft durchgestrichen, /. BCD ") weg peß ...auch ]BCD weeg etwas nachtailgs des '^) Herr der richter: in Ä durchgestrichen, f. BCD ")guet befimden ]BCD zum genüegen gmacht worden '®) BCD verfallen ")f. BCD 45 ") dabei der ... auszusteen]BCD verprecher gleichfalls außzustehen und zu bezallen '") wem die anzaigt ]BCD wann die anzaigt wird B hör ")vor jarn]CD von alter ■'2) dann an villen ] BCD oft an viUen orten und ^') wesserlai obß solliches ] BCD was für obß oder frucht das ") G fh. stunde, D fh. anstünde

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