Oberösterreichische Weistümer

260 Spital am Pyhrn Antwort: Herr der richter^®), als ich hievor von dem schedliehen hunt geurteilt, als sprich ich aines widers halben ein gleichs urtl. [21.] Frag: So ainer dem andern verdaehtlichen furwart oder under sein dachtropfen nachlauft, thür oder venster aufstosst und also muetwillt, 5 was darumben recht seie? Antwort: Ich sprich zu recht, wer der ist, so verdächtlich — des auch nit redlich ist — ainem füerwart, unter seine dachtropfen nachlauft, thüer oder venster aufstösst oder sonsten muetwillen treibt, so solle der belaidigt solhches dem lantrichter clagen; der solle den thätter zu allem genuegsamen 10 abtrag halten und schaffen und alsdann soUichen muetwiller nit umb 60 und b U sonder an leib und guet schwerlichen und nach Ungnaden also und dermassen straffen, damit andere muetwiller und pese leit ain exempl und scheih darob haben. [22.] Frag: Item ob ainer ainem an seinem hauss oder venstern bei 15 nachtlicher weil lusmet,sein gehaimb abzenemen,was darumben recht seie? Antwort: Ob ainer ainem bei nächtlicher weil an seinem hauß oder an seinen venstern lismet, das ist verpotten und ain args peswichtstuck. Derhalben sprich ich zu recht: wann der, so im hauß ist, ainen sollichen lauser und lismer zimblich merken kunt, das er ime des hsmen nit laugnen mecht, 20 daran were nit nur^^)clainer schadt,hett auch hierumben nihte^^)verprochen; so er aber ime des lismen uberweisen und bezeugen mag,solle sollichen lismer der lantrichter, doch auf des beschwerten tail anclag, annemen und füer reht stellen; was daselben^®) reht und urtl gibt, des solle sich der thätter betragen. 25 [23.] Frag: Ob ainer dem andern seine dienstpotten verdächtlich abredet, dardurch auch ainem schaden entstiente, was darumben recht seie? Antwort: Wellicher ainer dem andern seine dienstpotten und eehalten haimblichen abredt, das ist auch ain peß und unredlichs") stuck. Und ich sprich hierauf zu recht: wo ainer dessen uberwisen wierdet, ist er dem lant30 gerillt zu straff 60 und b Sx verfallen. Er ist auch schuldig, den dienstpoten widerumben in seinen alten dienst zu stehen und sich umb allen nachtl, den der haußher deßwegen erlitten, zu vertragen. Das auch der dienstpot sich so liederlich hat abreden lassen, ist er auch darumben straffmessig. [24.] Frag: Ich frage euch, wer die pesen wege allenthalben im lant35 geriht und sonderlichen die Hülbinger^®) gassen zu machen schuldig ist, und wo man holz und andere notturft darzue nemen wolle? Antwort: AUe weg und steg und bevorab alle lantstrassen sollen ie und alle zeit durchs ganz jar, sumer und winter, nach ausweisung und inhalt der röm. kais. maj. als landesfüersten generaU und gepott, auch diser frag 40 gemeß,gerecht und guet gemacht sein, damit menigehch — reich und arm — sicher und on schaden raisen mügen. Derwegen sprich ich zu recht, das ain ieder, so grünt an die lantstrassen hat, seinen füerhaup machen solle, alle jar im heribst ain taglon und im lansing auch ain taglon, und damit seinen pessten vleiß haben, ausstainen und pruggwerchen und das holz, wo ainer 45 dasselb erraichen mage — es seie in vörssten Pernnstain oder Clauß — darzue 2®) Herr der richter: in A mit Bleistift durchgestrichen, f. BCD "O nit nur: aus B,A mit mir hierumben nihte]BCD destwegen ainiche straff oder peen nit CD derselb ®') CD verdächtigs B Zülbinger, CD Hilbinger

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