Oberösterreichische Weistümer

258 'S'ii/J Spital am Pyhrn [J2.] Frag: Zu was zeit solle ain ieder seine velder-zein und panfridt machen, auch wie dieselben gefridt sollen sein? Antwort: Die pannzein sollen winter und sumer gefridt sein. Wellicher aber seine in guetem fridt nit herhielt, ist dem lantrichter 75 .5) wandl 5 verfallen. [73.] Frag: Zu was zeit sollen die schwein gewielringlt und gekempt sein? Antwort: Die schwein sollen den ganzen sumer gewielringlt sein, aUain zwischen beder rauchnacht nit. Ob aber ain schwein so peß und i)uber10 geferlich war, das soll mit drithalben elln lang gekempt werden. Wellicher des nit thätt und darauß andern schaden entstient, ist das wandl verfallen 75 und dem belaidigten die schaden widerzukeren schuldig. [14.] Frag: Ich frag euch^), wie ver ain stier gefreit ist oder wie man es in ainer gmain mit söUichem tier halten soUe^)? 15 Antwort: Von alter hab ich ie und allezeit gehert, ist auch hievor also geriegt und zu recht erkennt worden, nemblicheni^) ain stier sei gefreit^®) in die neint pfarr auß notturft. Wo er aber gewonet, soll derselb nachper, dabei er ist, inne weiter keren. Wo er inne nit weckpringen mechte, solle er söUiches dem, des der stier ist, anzaigen. Wo derselb aber den stier auch nit 20 wecktribe und in da ließ, soll der ander sölliches dem lantrichter anzaigen; der mag den stier zu seinen banden nemen lassen. Ob aber dises dem lant richter^) verschwigen belibe, ist zu vermueten, das der stier entphrembt werden wolte. Darumben ist der verschweiger rechtlichen zu straffen am leib oder guet, wie es durch das landgericht erkennt wierdet^). 25 [75.] Frag: Ich frag euchO), was ain lanthueber für freihait habe und mit wes^) er befreit seie? Antwort: Als ich von alter her ie und allezeit rüegen gehert, sprich ih auch zu rechtQ): ain lanthueber ist vier meil wegs weit und prait aller®') maut und zoU frei zu notturft seines hauß; und sonderhch zu Glauß ist er 30 nüits — weder willengelt noch maut — nit schuldig — allain er verkaufet dieselb war, so er zuvor einkauft hette®), in vier wochen und ainen tag hierüber widerumben'''), so ist er di mautzu Glauß zu geben phlichtig —,umb das er wegwerchen mueß. [76.] Frag: Aus was Ursachen die lanthueber gefreit sein? 35 Antwort: So ain lanthueber inner diser vier meil wegs mit seiner waar®)aufgehalten wuerde, soUe inne ain lantrichter das erstmaU auf seinen cossten^ müessig machen,aber die zwai oder mermaU^®)''^) auf des belaidig ten oder aufgehaltnen cosst und^) zerung. Es sollen auch dem lantrichter alle lanthueber bei tag und nacht,wohin er sie^)zu der lantgerichtsnotturft 40 ervordert, gehorsam und gewärtig sein, auch in allen fürfallenten nötten treuen und schuldigen beistantthuen")und durchaußkain widerretgeprauhen. CD fh. bis ''') CD dreimahl ")sein, auch ...thuen: in Ä nachgetragen I) so peß und /. J) Ich frag euch]Item oder wie man ... solle f. i') Von alter hab... nemblichen f. dises dem lantrichter]soMchs zu ver45 mueten...wierdet]der verschweiger auch des wandl O)Ich frag euch]Item mit wes]in weit Q) Als ich von alter ...recht f. /. ®) so er zuvor... hette /. :r) f. inner diser vier meil...waar/. '^) das erstmall...cossten] zum ersten auf sein zerung aber die zwai...mermaU]und die zwaimal ^)cosst und /. Y)wohin er sie]gehorsam, gewärtig und so er die zwaimal

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2