Oberösterreichische Weistümer

238 Stift Spital am Pyhrn ■wann er sich anderwerts lang enthalten und -wider hieher umb schein oder geburtsbrief kombt — die er anderstwo nicht alß zu Spital nemben soll — würdt im daselb auch verwaigert werden. [17.] Item solle auch kaines voitmans künd ohne der obrigkait vor5 -wüssen aus dem taal ziechen bei verlust seines erbguetß. [15.] Verners soUe demienigen, so in der frembt — er sei wer da well —, sein erbguet ausser der obrigkait vorwissen nit bezalt werden. [19.] Dann so ist auch fürdershin die ungehorsamb der underthonnen auf erfordern der obrigkait oder andern persohnen nit mer zu gestatten, 10 sonder solle für erstes außbleiben 4 ß, das ander 8 ß verfallen sein, und fürs drite mal zu verhaft und gehorsam gebracht werden. [29.] Item wer sich under die ärzt, sonderlichen zum pruch- und stainschneiden, begeben will, der solle es zuvor zu Spitäl anzaigen bei straff. [21.] Weiter so kombt auch für, das man auf etlichen und schier der 15 maisten absterben und begrebnussen grosse uberschwenkliche zörungen thuet, die sein hiemit genzlichen abgeschaft und ain zimbliches erlaubt. Würdet aber fürohin ain ubersehwenkliches erfunden, das soll ain ieder selbs auß seinem peitl zaln. [22.] Von wegen des ziemeß. 20 Nachdeme sich auch gemaine burgerschaft des mark zu Gersten bei irer obrigkait zu Spitäl vorhero zum hechsten beclagt, wie das die inwohner des Gersstenthals nunmehr etlich jähr nacheinander — ie lenger ie weniger — ir schwaigwerch oder ziemeß auf den kais. befreüten erchtäglichen wochenmarkt gehen Wündischgerssten — -wie si schuldig — bringen, sonder 25 anderwerts bei iren heüsern oder schwaighütten verhandlen und aus dem taal über perg und anderstwo verkaufen, dessen dann die burgerschaft und arme underthonnen oder inwohner des markts grossen mangl an schmalz leiden müessen und umb abstellung des unzueläßigen Verkaufs, auch erhaltung irer wochenmarktfreihaiten gehorsamblich angeruefen und ge30 beten [haben]. Dieweilen dann kaiser Maximilian hochseligister gedechtnus des 1571. jahrs erstlichen ain marktordnung des ziemeß oder schwaigwerchs halber allergnedigist aufrichten lassen, dann auch zwai absonderliche generalmandat außgefertiget und lesstlichen ain bevelch an den voriggwesten herrn brobsten zu Spitäl, den herrn Gennger seeligen, abgeordnet, neben disem 35 auch durch die iezig röm. kais. mai. obberüerte Wochenmarktordnung von neuem -widerumben confirmiert und bstät worden, das alles ziemeß, käß, schmalz und aUerlai pfenwerth durch die inwohner deß Gärsstenthals auf freien wochenmarkt zu failem verkauf gebracht und anderwerts nit vergeben und verhandelt werden soUen, auch dem herrn brobsten zu Spitäl als land40 gerichtsherrn ernstlich darob zu halten auferladen, deme aber die under thonnen ain zeit hero, als clagt "würdet, wie si schuldig gewesst, nit nachkomben, welches hinfüro lenger nit mer zu gedulden ist, "würdet demnach allen Inwohnern des taalß, was herrn si zuegethon, welche doch ziemeß oder schwaigwerch zu verkaufen haben, hiemit aufgeladen und ernstlich bevolchen, 45 das ain ieder sein schwaigwerch auf den wochenmarkt [ew] Wündischgerssten bringen und anderwerts nit verkaufen oder verhandlen solle bei unnachläßlicher straff, wie dann hinfüro nit allain besonders aufsechen verordnet.

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