Oberösterreichische Weistümer

Iß. Garsten- und Stodertal (Mitte 16. Jh.) 233 [41.] Frag:Wo ainer oder mer in der herrschaft und disem landgerieht wären — si sein angesessen oder ledig — die furkauf triben — es were mit käß, schmalz, viech oder in ander wege — oder andern leiten hulf, ratt und thatt gäben [oder] betretn wuerdeni^®), das sollich guet haimblich auß dem land gefuert oder getragen wuerden, aucy) die solliches wesseten und^^®) 5 verschwigen, was darumben recht seie? Antwort: Wer also mit sollicher verpottnen kaufmannschaft betretten wierdet, dem solle nach ausweisung der röm. kais. mal. etc. ausgegangen generall, poUicei und mandat^^®) dieselb fürkauft waar zu obrigkait banden eingezogen und der thätter noch darzue gestrafft werden. Wuerde aber ainer, lo der nit unter diser obrigkait""),furkauf treiben"^)und mit warhait erwiesen, solle inne das landgeriht"^) darumben piessen. Wille er sich guetlichen nit stellen, so solle das gericht"") zwischen kirchthuer und haußtier nach ainem söllichen greifen und so lang behalten, piß die obrigkait des wandls nach des thätter verprechen bekume"^), und hat damit niemant kainen fräfl oder 15 gwalt bewisen""). Dfh.auch "')D und Dfh.nit anzaigten,sondern i"")polhcei und mandat]BC polhceien und mandaten Cfh.ist furkauf treiben]D erfunden, der fürkauf triebe C fh. alhie,Dfh.zu Spitäl Dlandgerieht BCD entricht worden BC fh. Das sprich ich zu recht. Darunter befindet sich in BCD 20 ein Nachtrag von anderer Hand: Steyr-pruggen zu melden. Dieser Hinweis bezieht sich auf ein beigelegtes Blatt (in B fol. 31—33,in Cfol.11—14).InDfindet sich wohl der Hinweis, der anschließend abgedruckte Text konnte in dieser Hs. jedoch nicht auf gefunden werden. Frag: Femer frag ich euch weiter wegen der Steyrpruggeii über das Wasser Steyr bei Dürnpach, so die schaden, notturft und mangl gwingt, es sei 25 vom gwaltigen wasser oder wie sich das zu Zeiten begibt, wer solche schuldig sei zu helfen zu machen oder peülich zu halten? Antwort: So die iezt bemelte pruggen von grund Mnprochen wurde — es geschehe durch überflüssig wasser oder wie sich das begäbe —,alsdann soll und ist ein iedhcher hindersaß, unter was herrschaft er in disem thall heüshch sizt, verpflicht, die pruggen widerumben über das wasser 30 nach aller notturft helfen zu machen. So sich aber zu zeiten begibt, das man wasserstubm — aine oder mehr— mueß machen,zimern und pössern,das sollen die hindersassen in dem Oberambt widerumben machen und zimmern, allain außgenomben die pfarrleit, die in der obern pfarr zu Spitäl sizen. Wo sich aber begibt und die notturft erhaischet, das man enßpämben darzue mueß haben — es sein zween, drei 35 oder vier ungeferhch —, dieselben enßpämben sollen schlahen und bringen alle diejenigen holden, die enhalb der Piesling mitsambt allen hindersassen im Stoder allenthalben sizen; welcher das nit thuet, soll von der herrschaft gestrafft werden. War aber sach, das man mehr enßpämben, dann obvermelt ist, wievill deren notturftig sein — 10 oder 12 oder melir ungeferlich — alsdann sollen auch zu den ob- 40 bestimbten holden helfen, die auch her dißhalben der Piesling am Schweizesperg und in der ebm heislich sizen. Und zu solcher notturft der pruggen als enßpämb zu haben, die soll und mag man nemben auß altem gebrauch und herkomben auß den förssten hie im thall gelegen, die der herrschaft Pernstain zuegehörig sein, mitsambt dem holz am Tamperg, das dem gottshaus zu Spitäl zuegehort. Aber 45 das streiholz zu berürter pruggn mag man an zimbhchen endn nemben,da esfüeghch ist, doch das man desjungen holz soll bieten und pflegen und die alte strä widerumben nemben, behieten und bewaren. Solches, wie oben vermelt, ist altes herkomben, das die herrschaft mit wissen etlicher nachbarn ain gueten angesessnen mann ver ordnen soU; derselb soll sein aufmärken haben, das nicht verwarlosung — nembhch 50 in grossen massen — geschech und mit anderer notturft allenthalben peülich ge halten werde. Item alle holden in der Tampergau sollen die sträpämb auf bemelter pruggen järhch pessern und machen und sein darumben befreit, das sie im herbst auf die köten bei der Kretau (C Krataw) und der Pieshngpruggen nicht zu gehn schuldig sein. 55

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