Oberösterreichische Weistümer

232 Stift Spital am PyJirn [36.] Frag: Wer in disem gericht'^^)und Gärstentall die gewicht — als Waag,eilen,wein-und traidmaß —zu sezen habe und wo man das nemen solle? Antwort: Alle gewicht, maß,eUn — in getraid und wein — solle man allain vom gozhaus Spittäll nemen, dann daselben sein von alter her die 5 rechten alten wein- und traidmassen und gewicht zu bekumeni^'). [37.] Frag:Was pillich und recht seie zu geben von ainem mezen korn, waiz oder anderem getraid zu mallen? Antwort:Von alter ist herkumen,das ain ieder muFner sich von ainem mezen draith zu mallen mit dem muLLmezen^^^) fur^^®) die maut vergnuegen 10 lassen solle, das ist der dreissigist thail. Wellicher das aber nit thät, ist, sooft er untreulich maut, der obrigkait 10 fl zu straff verfallen. Es ist auch ein ieder mullner schuldig, wann ain paur oder ander trait geen muH pringt, das er den paurn beim abmaUen lassen und die muU gerecht zuerichten mueß und sich seiner maut betragen. Thätte er das aber auch untreulich oder wolte 15 iemants dabei zu sein verwidern, hette er gleiche straff^^®) verprochen^"). [33.] Frag: So ainer seinem nachpern überfang thett — es seie mit madt,zeinn, mit grüben, holzmaissen, mit dem phlueg oder sonderlichen mit dem nachtezen^®®), wie sölliches genannt mag werden — was darumben recht seie? 20 Antwort: Wann solliches durch ainen oder mer beschäche, das solle der beschwärte tail von stund an^®®) der obrigkait anzaigen, alsdann solle ordenliche beschau gehalten und etlich nachpern darzue genumen werden; wer dann daselbs sträfflich erfunden wiert, als oft das geschechen ist, so ist er der obrigkait das wandl 60 und 5 verfallen und dem andern tail den 25 schaden abzulegen^®") schuldigi®i). [39.] Frag: Ob ainer oder mer wären, die marchstain ausgrieben oder sonsten marhpämb abhackten und verkereten, was darumben recht seie'^®®)? Antwort: Wer sölhehes thätG®®), das ist landgerichtmessig, den solle man an leib und guet straffen. 30 [40f] Fragi®®): Nachdeme das gegenwurtig gozhauß Spittäll unterm Fiernn nach altem herkumen die freihait und gerechtigkait hat, was neureit oder neupruch auf werden gethan oder hievor vorhanden seien — es gescheche und seie auf der Nidern oder Obern pfarr, auf was grünten das welle — von denselben neupruchen der zehent alher geen SpittäU geliert, ist die frag, so 35 ainer sollichen zehent der herrschaft aUiie zu Spittäll nit ansaget und truzigelichen verschwig, auch anderstwo hingäb, was darumben recht seie? Antwort"®):Wer in ainem sollichen begriffen wuerde und nit der obrig kait zu Spittäll ansaget, sonder verhielte und anderswo hingäbe, derselb soll sein gerechtigkait auf des gozhauß grünt genzlichen verloren haben. Sein 40 aber die grünt ainer andern herrschaft, waiß die obrigkait mit ainem sollichen woll zu handien. 122^ 123^ 125'\ ßC lantgericht — disem gericht]D daß gottshaus Spitäl landgericht I®)BCDbekomben gwestundnochzu bekomben(zu bekomben/.CD) D mülmässl '®)f. B "®)C fh. wie vorgemelt i®') Dieser Art. wurde in A und D durchgestrichen. 45 128) BC nachözen von stund an]ß alsbald D abzutragen "i) so D, schuldig /. ABC i®®) was darumben...seie]0 was ein solher verschuldt hab 1®®) Nachtrag in A. und BCD fh.und erwisen wiert '®^) In A hefindet sich vor dem Beginn dieses Artikels eine Null und eine Randbemerkung von spät. Hand: Ist nit zu fragen. Der Artikel f. BCD. i®®) In A vor der Antwort eine Null. Vgl. Anm. 134.

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