Oberösterreichische Weistümer

7/2. Garsten- und Stodertal (Mitte 16. Jh.) 231 behalten; wisst der wiert aber nit zu versprechen und hielte sölliche leit lenger danni°«) ain nacht"'), was"®) dann der herrschaft, land und leiten für"®) schaden und nachtl darauß ergienge'""), das"')ist er schuldig zu piessen und solle darzue schwerlich gestrafft werden. [37.] Frag; Wann ainer dem andern ain guet verkauft oder ain wittib 5 nach ires manns abgang,in wie langer zeit soll sollicher kauf oder abgang ires mannß an die obrigkait gepracht werden? Antwort: Ain kauf in vierzechen tagen und ein ableibung in vier Wochen oder ee'"), nachdeme es der freund notturft ervordert'"). Doch soll kainer'") guet verkaufen, es seie ime dann durch die obrigkait zuvor ver- lo gunstiget worden, auch derhalben ain benenter tag gegeben, auf das alle keuf und handlung ordenhch und wolbedächtUch beschehen mugen"®). [32.] Frag: Ob aber ainer oder mer wären, die an willen und wissen der herrschaft grünt verkaufeten oder auß den guetern versezeten oder auswexleten, was darumben recht seie? i5 Antwort: So'") sölliches die obrigkait innen wiert, mage sie dieselben grünt mit rechtmessigem fueg einziechen und ainem andern verleihen, so der herrschaft fuegsam und annemblichen ist, onne irrung menigelichs'"). [33.] Frag: So ain fridt von gemachs oder freindschaft wegen anstat der obrigkait berueft oder angesagt wiert und doch nit gehalten, sondern 20 veracht wuerde, was darumben recht seie"®)? Antwort: Ain ieder fridt, der anstat der obrigkait wierdet berueft, von wem das seie, das beschiecht umb des pesten willen, denn ist auch ain ieder zu halten schuldig. Wer aber das nit thätt, der ist an leib und guet straffmessig. 25 [34.] Frag: Wer auflauf macht oder sein selbs richter will sein und der herrschaft nit clagen wül"®), was darumben recht seie? Antwort: Es soll kainer kainen auflauf machen, dann wer das thätt, ist ein anzaigen, das er die obrigkait wenig vor äugen hat.Den soll man straf fen, nachdem sein verprechen ausweiset; thäte er aber iemants laids, den- 30 selben schaden ist er auch nach erkanntnuß der obrigkait abzulegen schuldig. [35.] Frag: Wer zu ainem gfächt zuelauft und zuckt, was darumben recht seie? Antwort: Wann ainer zuelauft und zuckt aUain von schaidens wegen, das man dasselbe dermassen siecht, so hat er nichts verprochen. Wann er 35 aber zuelauft und schlecht in den häufen, wie oft beschechen mechte, so ist derselb sowoll das groß'") wandl verfallen und den'®') er belaidigt, seine schaden abzutragen schuldig. "«) D als '"') D fh. auf "") lenger dann ...was]BC weiter auf als ein nacht, darauß "'®)f. C "»)D entstüende '")darauß ergienge, das]BC ent- 40 stiende, den "®)CD ehunder '")Nachtrag in A,BCD fh. und die obrigkait haben will '")CD fh. kain "®)In D ist der Text dieses Artikels mit einem Zettel überklebt. Auf diesem steht: Alle keuf der güeter, ledigen grundstuk und dergleichen, wie das nammen haben mag, sonderlichen aber die todtfahl der Unterthannen, ihnleit, auch ledigen pupillen sollen unverzüglich der obrigkeit angezaigt werden. Wie dan 45 keinen verlaubt, sein guet zu verkaufen, eß seie ihme dan zuvor der obrigkeithche consens hierzue erthailet und derenthalben, auf das die kaufshandlung desto wohlbedächtücher beschehen könne, eine ordenthche tagsazung hieriber benent worden. "6) ß Wann '") irrung menigelichs]BC menigelichs Verhinderung und irrung "®)Cfh.und wie dieselb zu straffen "®)D tuet ""lIn A nachgetragen "')D fh.so 50

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